Neubrandenburg – Weil er einen vermeintlichen Nebenbuhler und seine Ex-Freundin niedergestochen hat, muss ein 29-Jähriger neun Jahre in Haft. Das Landgericht Neubrandenburg sprach den Asylbewerber aus der Türkei am Montag des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig.
Er hatte vor Gericht zugegeben, seinen Landsmann (31) und die 38 Jahre alte Deutsche am 18. Mai vor dem „Stadtringtreff“ mit einem Messer mit rund 20 Zentimeter langer Klinge niedergestochen zu haben (TAG24 berichtete).
Zunächst stach er dem 31-jährigen in den Hals und verletzte ihn schwer. Nachdem sein Opfer nach einigen Metern bewusstlos zusammengebrochen war, knöpfte er sich die Frau vor.
Er rammte seiner Ex das Messer in den Rücken, was sie nur dank einer schnellen Not-OP im Klinikum Neubrandenburg überlebte.
Die Tat geschah am späten Abend gegen 22.45 Uhr vor vielen Zeugen am Dönerstand am Rathaus Neubrandenburg. Als Grund gab er Eifersucht an.
Der Mann habe in seinem kulturell geprägten Denken aus der Heimat einen Nebenbuhler beseitigen wollen, obwohl die Geschädigten gar keine engere Beziehung hatten, sagte Richter Jochen Unterlöhner.
Die Frau hatte sich nach drei Monaten Beziehung zu dem Verurteilten schon Anfang 2018 von ihm getrennt.
Die Polizei fasste den Mann, der in Zossen bei Berlin gemeldet war, nach kurzer Flucht (TAG24 berichtete).
Fotos: DPA (Bildmontage)