++ Ermittler suchen dringend nach Zeugen ++
Berlin-Mitte – Es geschah auf offener Straße, mitten im Hauptstadtverkehr: Radfahrer Lorenz D. (34) wurde von einem Autofahrer bewusstlos geprügelt. Schwer verletzt kam er ins Krankenhaus. Jetzt hat die Berliner Polizei Fotos von dem Schläger veröffentlicht.
Rückblick: Am 9. Juli 2014 ist Lorenz D. mit seinem Bike in Berlin-Mitte unterwegs. Gegen 17.30 Uhr fährt er auf dem Radweg der Wilhelmstraße von Tempelhof in Richtung Mitte.
„Vor mir kreuzte ein Auto den Radweg“, sagte der gebürtige Bayer damals, als BILD ihn nach der Attacke im Bundeswehrkrankenhaus besuchte.
Nach Erkenntnissen der Polizei ist der Fahrer eines braunen Hyundai Geländewagens mit Heidelberger Kennzeichen auf den Radweg gekurvt, weil er einen Stau umgehen wollte.
Lorenz D.: „Ich bin nach links auf die Straße ausgewichen.“ Ob er den Geländewagen dabei gestreift hat, kann Lorenz D. anschließend nicht mehr sagen. Erstmal fährt er weiter bis zur Leipziger Straße und biegt nach rechts in Richtung Alexanderplatz ab.
Plötzlich taucht der Hyundai neben ihm auf. Der Geländewagen rast einfach über Radweg und Bürgersteig, Fußgänger und Radfahrer können sich gerade noch in Sicherheit bringen, wie Zeugen später berichten.
Doch damit nicht genug. Das Beifahrerfenster des Hyundais wird runter gelassen. Aus dem offenen Fenster schlägt ein Mann mit einem Teleskop-Schlagstock auf Lorenz D. ein. Gleichzeitig lenkt der Fahrer den SUV immer weiter nach rechts, um den Radler am Bordstein einzuklemmen.
An der Kreuzung Mauerstraße überholt der Fahrer den Radler, stellt sich ihm den Wagen in den Weg und springt aus dem Auto. Lorenz D. versucht noch zu wenden, will wegfahren. Doch er wird wieder mehrmals mit dem Stock auf den Kopf geprügelt.
Lorenz D: „Dabei schrie er: ‚Ich schlag dich tot, du Hurensohn‘!“
Auch Zeugen, die Lorenz D. helfen wollen, werden von dem Unbekannten beleidigt und bedroht – dann geht der Mann zurück zum Geländewagen. Lorenz D. macht noch Fotos von dem Täter und dem Fahrzeug.
Daraufhin brennen bei dem Fahrer auch die letzten Sicherungen durch: Mit Anlauf tritt er dem schon am Boden liegenden Radler mehrmals gegen den Kopf – bis Lorenz D. bewusstlos zusammenbricht. Danach steigt der Unbekannte in den SUV und flüchtet über die Leipziger Straße zurück in Richtung Potsdamer Platz.
Lorenz D. wurde stationär im Krankenhaus behandelt. Noch heute leidet er psychisch unter der Attacke. Die Fahndung nach dem Fahrer und seinem Beifahrer blieb bis heute ohne Erfolg.
Auch die Abfrage des Auto-Kennzeichens lieferte den Beamten keinerlei Anhaltspunkte. Der Wagen ist demnach auf eine dubiose Mietwagen-Firma aus Heidelberg angemeldet, die den Namen des Fahrers nicht nennen konnte.