Wolfsburg – Wegen des Aufrufs zum bewaffneten Kampf hat das Landeskriminalamt die Wohnung der Ehefrau eines mutmaßlichen tunesischen Islamisten und Terroranwerbers in Wolfsburg durchsucht.
Dabei wurden am Donnerstag zahlreiche elektronische Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden, wie das LKA mitteilte.
Die 26 Jahre alte Deutsch-Tunesierin, die in ihrem Facebook-Account Aufrufe zum bewaffneten Kampf unterstützte, blieb auf freiem Fuß. Da ein strafrechtlicher Anfangsverdacht noch nicht begründet werden konnte, erfolgte die Razzia auf Grundlage des Gefahrenabwehrrechts.
Bei der 26-Jährigen handelt es sich nach LKA-Angaben um die Ehefrau eines ebenfalls aus Wolfsburg stammenden mutmaßlichen tunesischen Islamisten, der mehrere Menschen für die Terrormiliz Islamischer Staat rekrutiert haben soll.
Der Ehemann soll sich in Syrien aufhalten. Ob es sich bei ihm um den zentralen IS-Anwerber Yassin O. aus Wolfsburg handelt, der für eine ganze Reihe von Ausreisen aus der Stadt in die Kampfgebiete verantwortlich gehalten wird, wollte das LKA nicht sagen.
Der aus Syrien nach Wolfsburg gekommene Anwerber O. war wegen seiner genauen Kenntnis des Islams in der Szene „der wissende Bruder“ genannt worden.
Unter Wolfsburger Muslimen soll er einen regelrechten Ausreisesog Richtung Syrien und Irak ausgelöst haben, Dutzende vielfach tunesischer junger Leute brachen seit 2013 auf, um sich dem IS anzuschließen. Yassin O. soll sich in Syrien aufhalten.