El Segundo – Barbie bekommt einen Hidschab. Für die neue Puppe in der „Sheroes“-Kollektion hat die Säbelfechterin Ibtihaj Muhammad (31) als Vorlage gedient, wie der US-Spielzeughersteller Mattel am Montag auf seiner Webseite bekanntgab.
Dementsprechend trägt die Barbie den muslimischen Hidschab, ein Kopftuch, das Haare, Hals und Brust bedeckt. Als erste US-Sportlerin mit Hidschab war Muhammad im vergangenen Jahr in Rio bei Olympia angetreten.
Mit den „Sheroe“-Puppen, deren Namen sich aus den englischen Wörtern „she“ (sie) und „hero“ (Held) zusammensetzt, will Mattel eigenen Angaben zufolge weibliche Vorbilder feiern, die Mädchen inspirieren sollen.
Doch das stößt bei der umstrittenen Journalistin und Publizistin Brigit Kelle (42) auf Unverständnis. So schreibt sie auf Twitter: „Toll! Und jetzt noch das Barbie- Spielhaus, um lustig nachzustellen, wie Ken seine Barbie auspeitschen oder steinigen lässt, weil sie den Hidschab abgelegt hat. Frauenunterdrückung ist kein Spielplatz“.
Damit öffnet Kelle ein Tor, zu vielen Hass-Kommentaren, die sich unter ihrem Post stapeln, wie zum Beispiel: „In dem #Barbie-Spielhaus sitzen dann noch drei andere Barbies…das sind die anderen Ehefrauen von Ken… Hey, aber vielleicht kommt ja auch bald eine Moschee von #Matell?“
Deutlich drastischer schreibt dieser User: „Gibt es dann auch Ken mit Bombengürtel? Damit die Kinder Anschläge nachspielen können…“.
Ein anderer äußert sich sehr ähnlich: „Jetzt muss @Mattel nur noch Schusswaffen und Steine für einen islamischen Ken herstellen. Damit steht dem Ehrenmord und Terrorismus in der Spielwelt nichts mehr entgegen.“
Etwas humorvoller zeigt sich ein anderer User: „Ausgerechnet Barbie als Inbegriff des Sexismus unter ein Kopftuch packen, entbehrt nicht einer gewissen Komik.“
Die Sportlerin Ibtihaj Muhammad selbst zeigte sich hingegen auf Twitter begeistert von der neuen Puppe. „Ich bin stolz, zu wissen, dass kleine Mädchen überall jetzt mit einer Barbie spielen können, die einen Hidschab trägt.“
Damit sei für sie ein Kindheitstraum wahr geworden, sagte Muhammad. Ganz im Gegensatz zu Menschen, die sich an Burka, Nikab und Hidschab stören.
Fotos: Evan Agostini/Invision/AP/dpa