“Das Recht auf den Schutz unserer Kinder steht über der Anonymität von Verbrechern”, erklärt der Justizminister.
- Verurteilte Pädophile und brutale Vergewaltiger werden in einer Datenbank gelistet
- Schuldirektoren sollen damit ihr Personal vor der Einstellung überprüfen
Mit dem Jahreswechsel ist in Polen eine neue Datenbank online gegangen. In dieser listet das dortige Justizministerium rund 800 verurteilte Sexualstraftäter auf – mit Namen und Fotos.
Die Datenbank ist auf der Webseite des Ministeriums öffentlich zugänglich, wie die Behörde mitteilte.
Es handele sich vor allem um Pädophile, die Kinder unter dem 15. Lebensjahr missbraucht hätten, sowie besonders brutale Vergewaltiger, hieß es. Das Register werde laufend aktualisiert.
► Die Datenbank enthalte Daten wie Namen, Geburtsorte, Aufenthaltsorte und Fotos der gefährlichsten Sexualverbrecher sowie Informationen über die von ihnen begangenen Taten.
Polen will so Verbrechen vorbeugen
Das Justizministerium wolle damit – unter anderem dem Vorbild der USA folgend – Kriminelle besser kontrollieren und Verbrechen vorbeugen.
“Das Recht auf den Schutz unserer Kinder steht über der Anonymität von Verbrechern”, sagte Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro.
Behörden erhalten Einsicht in größere Datenbank
Die Einsicht eines erweiterten Registers mit rund 2600 Sexualtätern, die unter anderem auch wegen Kinderpornografie verurteilt wurden, ist nur nach vorheriger Registrierung für bestimmte Institutionen und Behörden einsehbar.
►Das Justizministerium fordert unter anderem Schuldirektoren auf, ihr Personal vor der Einstellung mithilfe der Datenbank zu überprüfen. Würden verurteilte Sexualverbrecher zur Arbeit mit Kindern eingestellt, drohten Geld- oder Haftstrafen.