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Feb 16

Ex-ZDF-Journalist: „Merkel hat nur Unheil angerichtet“

Wolfgang Herles‘ Kritik an Merkels Alleingang in der Flüchtlingspolitik ist der Aufreger des Abends. Es gebe einen „Merkelismus“ und die „Entpolitisierung durch Merkel“.

Berlin – Mittwochnacht in der ARD sehen über zwei Millionen Zuschauer, wie sich die eingeladenen Gäste über die eventuelle „GroKo“ äußern. Seinen Höhepunkt erreicht der Polittalk „Maischberger“, als sich der Ex-ZDF-Journalist Wolfgang Herles an Kanzlerin Angela Merkel abarbeitet.

Der Rückzug von Martin Schulz stürzte die SPD ins Chaos. Aber auch in der CDU brodelt es: Angela Merkel solle endlich ihre Nachfolge regeln, fordern viele in der CDU.

„Droht der SPD ein Niedergang?“, daher das Thema der Talk-Sendung. „Wird die Kanzlerin einknicken?“, fragt Moderatorin Sandra Maischberger am Mittwochabend ihre Gäste.

Der schärfste Merkel-Kritiker in der Runde ist der Journalist Wolfgang Herles, Buchautor und ehemaliger Leiter des ZDF-Studios in Bonn.

Es ist ausgerechnet ein Ex-ZDF-Journalist, der Angela Merkel direkt angreift! Wolfgang Herles (67) rechnete bei Sandra Maischberger (51) mit Merkels Flüchtlingspolitik ab. Seine Kritik war so umfassend und vernichtend, dass der relativ unbekannten CDU-Frau Güler der Atem stockte.

Herles‘ Abrechnung mit Angela Merkel bei Maischberger

Zu Gast bei Sandra Maischberger war auch Stephan Weil (59, SPD, Ministerpräsident Niedersachsen).
Zu Gast bei Sandra Maischberger war auch Stephan Weil (59, SPD, Ministerpräsident Niedersachsen).

Es sind Herles‘ Sätze wie dieser (in der Mediathek ab ca. Minute 45 zu sehen): „Die Methode Merkel haben die Deutschen der Frau Merkel abgenommen – bis zum Tag, an dem sie den Kontrollverlust an den Grenzen erzeugt hat. Auch aus einer Stimmung heraus – aus einer Willkommenskulturstimmung heraus. Das Hauptproblem ist ja nicht die Obergrenze, sondern was macht mit den Leuten, die gekommen sind? Was ist zumutbar? Das muss man diskutieren!“

Weiter kritisiert der Journalist Merkels Aussitzen von Debatten und Problemen: „Hat sie (A. Merkel) aber nicht gemacht! Sie hat an einem Tag beschlossen, die Grenzen zu öffnen. Man wird sagen, wenn Frau Merkel in Pension gehen wird: Sie hat ihre Partei beschädigt, sie hat dieses Land langfristig beschädigt und Europa hat sie auch noch kaputt gemacht. Sie hat das Land kaputt gemacht. Das ist doch klar.“

„Ich glaube, das sehen viele anders“, erwidert die ebenfalls geladene Serap Güler (CDU-Bundesvorstand) sichtlich fassungslos.

Herles reagiert prompt: „Die AfD reicht Ihnen das nicht als Argument?“ „Europafeindlich sind wir auch durch den deutschen Sonderweg – Frau Merkel hat nur Unheil angerichtet.“

Merkel habe demnach jede gesellschaftliche Diskussion der Folgen der Flüchtlingskrise abgeblockt, betont der Journalist noch.

Die "Methode Merkel" ist laut Herles (li.): "Aussitzen von Debatten und Problemen".
Die „Methode Merkel“ ist laut Herles (li.): „Aussitzen von Debatten und Problemen“.

Fotos: WDR/Max Kohr

Quelle: Tag24

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