Zwei Frauen sollen von fremden Männern in Greifswald sexuell belästigt worden sein. Nur ein Zeuge verhinderte vielleicht Schlimmeres.
Gleich zwei Mal sind Frauen am Wochenende in Greifswald sexuell genötigt worden. Der erste Vorfall ereignete sich am Samstagmorgen kurz nach fünf Uhr nahe dem Greifswalder Bahnhof. Dort war eine 33-Jährige im Fußgängertunnel von der Osnabrücker Straße in Richtung Bahnhof unterwegs, als ihr vier Männer entgegenkamen, die vom Erscheinungsbild her aus Nordafrika stammen sollen. „Einer der Männer forderte die Geschädigte in beleidigender Weise lautstark zu sexuellen Handlungen auf und versperrte ihr kurzzeitig den Weg”, so die Polizei.
Die Frau habe den Mann anschließend zur Seite geschubst und ging weiter zum Bahnsteig. Die vier Männer seien ihr bis dorthin gefolgt. Obwohl sich dort noch andere Zeugen befanden, wiederholte der unbekannte Mann die sexuellen Forderungen, währenddessen seine Begleiter obszöne Gesten dargestellt haben sollen.
Die Frau sei dann in den Zug gestiegen und erstattete am Abend Anzeige bei der Polizei. Den Tatverdächtigen beschrieb sie als etwa 25 Jahre alt, dunkelhäutig und schlank. Er hatte schwarzes, glattes Haar und war mit einer Jeans und einer beigen Jacke bekleidet.
Ein Zeuge gab sich als Freund aus
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich einen Tag später, am Sonntagmorgen gegen 4.30 Uhr in der Langen Straße in Greifswald. Dort war eine 22-Jährige mit einer Freundin in Richtung Kuhstraße unterwegs, als den beiden Frauen zwei Männer entgegenkamen, die ebenfalls dem Anschein nach aus Nordafrika stammten. „Plötzlich kam einer der beiden Männer von hinten an die Geschädigte heran und legte ihr den Arm über die Schulter. Dabei berührte er sie an der Brust”, so die Polizei.
Anschließend habe der Unbekannte die junge Frau auch noch an eine Hauswand gedrängt. Ein Zeuge griff jedoch ein und verhinderte vielleicht sogar Schlimmeres, indem er den Freund der 22-Jährigen spielte. Daraufhin ließ der Tatverdächtige von ihr ab. Sie erstattete am Nachmittag Anzeige bei der Polizei. Den Mann, der sie bedrängt habe, beschrieb sie als etwa 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß und dunkelhäutig. Der sehr zierliche Mann sei dunkel gekleidet gewesen und trug ein weißes Basecap. Er sprach mit seinem männlichen Begleiter französisch.
Polizei sucht dringend Zeugen
In beiden Fällen sucht die Polizei nun mögliche Zeugen. Insbesondere den Mann, der in der Langen Straße helfend eingriff. Dieser wird gebeten, sich an die Polizei zu wenden. „Darüber hinaus möchten wir Sie bitten, in Fällen, in denen Sie sich bedrängt fühlen, den Notruf zu wählen, sodass wir sofort kommen und helfen können und vielleicht die Chance haben, die Tatverdächtigen vor Ort festzustellen”, so die Polizei.
Hinweise nimmt die Einsatzleitstelle in Neubrandenburg unter 0395 5582-2224, die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder aber jede andere Polizeidienststelle entgegen.