Berlin – In Berlin sind nach einem Zeitungsbericht so viele Kinder wie lange nicht mehr in ihrem Wohl gefährdet gewesen. Im vergangenen Jahr gab es 12.175 solcher akuten Fälle, in denen Kinder körperlich oder seelisch misshandelt wurden.
Das waren 80 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Das geht aus einer Antwort der Senatsjugendverwaltung auf eine Parlamentsanfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck hervor, aus der die Zeitungen „Bild“ und „B.Z.“ zitieren.
Die meisten Fälle gab es demnach in Neukölln. Rechnet man die Fehlmeldungen heraus, habe es dort 1950 Verfahren gegeben. Es folgten die Bezirke Mitte (1535), Tempelhof-Schöneberg (1371) und Friedrichshain-Kreuzberg (1222).
2191 Kinder wurden dem Bericht zufolge in Obhut genommen. Vor allem Polizei, Schulen und Nachbarn hätten Kindeswohlgefährdungen gemeldet.
Am häufigsten sei es vorgekommen, dass Kinder vernachlässigt oder psychisch misshandelt wurden. In der Hauptstadt gab es den Angaben zufolge auch 300 Fälle sexueller Gewalt.