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Jan 19

Wegen Mordes: Mutmaßlicher Taliban angeklagt

Mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr soll N. auf einen Polizisten geschossen haben. (Symbolbild)

Karlsruhe – Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Taliban erhoben, der 2013 als Flüchtling nach Deutschland einreiste!

Wie es in einer Pressenotiz heißt, wird der Afghane Omaid N. (20) verdächtigt, Mitglied der ausländischen Terror-Vereinigung Taliban zu sein, ein Kriegsverbrechen sowie einen Mord begangen zu haben. Zudem wird ihm ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt.

Laut Anklage hat sich Omaid N. im Jahr 2013 in Afghanistan den Taliban angeschlossen. Nach einer Koranausbildung habe er gemeinsam mit den Anführern seiner örtlichen Taliban-Einheit neue Mitglieder für die Vereinigung rekrutiert. Zudem soll er für die Terror-Vereinigung einen Waffentransport durchgeführt haben.

Kurze Zeit nach seiner Aufnahme in die Taliban hat N. laut Anklageschrift gemeinsam mit weiteren Mitgliedern seiner Einheit einen afghanischen Polizisten umgebracht. Dieser sei zuvor gefangen genommen und an einen Baum gefesselt worden. Der 20 Jahre N. soll dann zusammen mit anderen mehrmals mit einer Holzlatte auf den Kopf des Polizisten eingedroschen haben.

Anschließend habe Omaid N. vom Anführer seiner Einheit ein Kalaschnikow-Sturmgewehr ausgehändigt bekommen und schoß auf dessen Befehl hin eine Salve auf den Gefangenen ab. Der Polizist starb laut Pressemeldung entweder bereits an den Schlägen mit der Holzlatte oder aber spätestens durch die Schüsse.

Nach der Tat habe N. mit weiteren Taliban-Kämpfern Selbstmord-Attentate durchführen sollen. Dazu sei er aber nicht bereit gewesen und floh. Mit Hilfe von Schleusern sei Omaid N. über den Iran, die Türkei und Griechenland über die so genannte Balkanroute nach Österreich gelangt. Im November 2013 habe er Deutschland erreicht.

Der 20-Jährige wurde bereits am 19. Mai 2017 festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Fotos: Imago

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