Berlin – Dieser Fall ging durch die Medien. Im April 2017 wurde vier Männer im Alter von 18 bis 42 Jahren wegen illegaler Drogengeschäfte verhaftet. Raad A., Abbas R. und Younis El-H. stammen aus dem Irak, Ahamad S. aus Syrien.
Wie der Berliner Kurier berichtet, sollen die Angeklagten im großen Stil gedealt haben, doch der Verdacht gegen die Iraker wiegt noch viel schwerer: Sie sollen für die Terrormiliz IS gekämpft haben.
Als Ahmad S. am U-Bahnhof Kottbusser Tor festgenommen wurde, soll er nicht nur auf seinen muslimischen Glauben verweisen haben, sondern damit gedroht haben die Polizisten und Passanten mit einer Bombe zu töten.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte jedoch die Freilassung des Irakers Younis El-H., der 2014 als Flüchtling nach Deutschland kam (TAG24 berichtete). Da die zulässige Dauer einer Untersuchungshaft überschritten wurde, ist der Gefährder noch immer auf freien Fuß.
Wegen Überlastung hat die Jugendkammer es versäumt, rechtzeitig den Prozess zu eröffnen. Zunächst hatte das Kammergericht auch die Haftbefehle gegen seine Landsmänner Raad A. und Abbas R. aufgehoben. Da aber die Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen sie führt, blieben sie dennoch in Haft.
Sie stehen unter Verdacht einer terroristischen Vereinigung anzugehören. Der Prozess gegen das Drogenquartett beginnt am Mittwoch. Ein Urteil wird wohl erst im Juni fallen.
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