Ziegenberg. Erleichtert und dankbar zeigte sich eine 41-jährige Mutter aus Zierenberg. „Ich habe meine Ansichten geändert. Es war auf jeden Fall richtig sofort zur Polizei zu gehen und Strafanzeige zu erstatten“, sagte die Mutter.
Ihre beiden 14 und 16 Jahre alten Töchter waren Anfang Januar Opfer einer sexuellen Belästigung geworden.
Der Vorfall ereignete sich in einer Regiotram, während der Fahrt nach Kassel. Der zunächst Unbekannte soll die Schülerinnen verbal und mit deutlichen sexuell ausgerichteten Gesten belästigt haben. Nach der Ankunft in Kassel erzählten die Teenager den Vorfall sofort einer Streife der Bundespolizei.
„Je schneller wir Kenntnis von einer Straftat bekommen, umso eher und erfolgreicher können wir nach den Tätern fahnden,“ so ein Beamter der Bundespolizeiinspektion Kassel.
Um eine Eigengefährdung auszuschließen, raten sie Opfern und Zeugen von Straftaten, nicht selbst gegen den Täter vorzugehen. Das ist Aufgabe der Polizei. „Die Verfolgung und Aufklärung von Straftaten, besonders von Gewaltdelikten und Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, haben für uns höchste Priorität!“, sagt Polizeioberrat Rainer Paul, stellvertretender Leiter der Bundespolizeiinspektion Kassel.
Im beschriebenen Fall waren die Videoaufzeichnungen aus dem Zug sehr wertvoll für die Ermittler. Die Auswertung des Bildmaterials hat zur Ermittlung des Tatverdächtigen geführt. Nur drei Stunden, nachdem das
Material vorlag, stand der mutmaßliche Täter fest.
Bei dem Mann handelt es sich um einen 25-jährigen Aserbaidschaner, ein Asylbewerber aus Wolfhagen.