München – Mehr als 200 000 Menschen sind in Bayern auf Essenspenden angewiesen – darunter viele Senioren.
Nach Angaben des Bayerischen Landesverbands Tafeln e.V. ist schon jetzt fast ein Viertel der Menschen, die regelmäßig zur Tafel kommen, Rentner – Tendenz stark steigend. „Wir schlittern sehenden Auges auf eine große Altersarmut zu und die Politik schaut tatenlos zu“, warnte Rainer Hauptka, 1. Vorsitzender des Landesverbands, am Mittwoch.
Dass die Tafeln die Bedürftigen bisher so gut versorgen könne, ist laut dem Verband nur dem großen ehrenamtlichen Engagement der Menschen im Freistaat zu verdanken. Politische Unterstützung, aus Sicht der Tafeln, bisher Fehlanzeige. Unterstützung könne man zwar nicht abfordern, sagte Hauptka; „Wenn wir aber die Arbeit der Politik übernehmen müssen, dann sollte sie eigentlich ein Akt der Selbstverständlichkeit sein.“
Rein rechtlich sind in Bayern die Kommunen für die Tafeln zuständig. Das könnte sich aber bald ändern: Am Donnerstag werden im Sozialausschuss des Landtags Pläne zur Unterstützung der Tafeln diskutiert.