Gütersloh – Kaum ein anderes Gebäude löste in einem Jahr so viele Einsätze aus, wie die Flüchtlingsunterkunft am Fuchsweg. Ganze 154 Mal musste die Polizei zu der Einrichtung in Avenwedde ausrücken.
154 wurden die Beamten im Zeitraum vom 17. Juli 2017 bis 23. August 2018 zu insgesamt 154 Einsätzen zu der Einrichtung gerufen, wie die Polizeisprecherin der Kreispolizeibehörde Gütersloh der Neuen Westfälischen mitteilte.
Dabei habe es sich um 114 „reine Aufklärungseinsätze“ zur Kontrolle ob „alles in Ordnung“ sei. In 40 Fällen mussten die Beamten jedoch eingreifen, unter anderem bei Attacken mit einer Sense, einer Axt oder einem Stein unter den Bewohnern. Die Folge: Ein Rund-um-die-Uhr Sicherheitsdienst.
Auch das Innere des Gebäudes vermittle einen „trostlosen Eindruck“, schrieb die Neue Westfälische. Die Unterkunft sei komplett verdreckt, überall liege Müll herum, in der Luft schwebe ein widerlicher Gestank.
Viele „schlechte Leute“ und häufiger Streit seien laut eines Bewohners an der Tagesordnung in der Unterkunft. Viele nehmen Drogen oder Trinken. Er habe Angst, dort zu wohnen. Auch sein Mitbewohner sei verängstigt. Er trage Brandnarben am Unterarm, wo man ihm Zigaretten ausdrückte.
Für die Hygiene in dem vermüllten Gebäude seien die Bewohner selbst zuständig, schrieb Stadtsprecherin Elisabeth Menke. Die Instandhaltung des Gebäudes liege bei der Stadt, diese sorge im Notfall auch für „größere Aktionen zur Wiederherstellung hygienischer Mindeststandards.“