Rund 455000 Euro gibt das Amt Achterwehr jährlich für die Flüchtlingsunterbringung aus. Knapp die Hälfte der Kosten verursacht alleine der Falkenhof in Brux, den man zu Hochzeiten teuer gemietet hat. Zum 31. Januar 2020 läuft der Vertrag aus. Jetzt wird nach Alternativen für die 30 Bewohner gesucht.
Achterwehr. Um die Menschen unterzubringen, will das Amt neu bauen. Das wird aber zwei bis drei Jahre dauern. Für die Übergangszeit könnte es eine Containerlösung geben, wenn sich nicht genügend andere Wohnungen finden, die das Amt mieten kann.
Einzelvermietung fördert Integration
97 Geflüchtete werden im Amtsgebiet beherbergt. In den großen Unterkünften wie dem Falkenhof in Brux, dem Felder Seegarten und in Jägerslust leben derzeit 51 Menschen, die andere Hälfte ist in Einzelvermietungen im gesamten Amtsgebiet untergekommen. „Für mich ist diese Form die beste Lösung“, sagt Brand. Auf dieser Ebene sei Integration deutlich einfacher möglich. Der Amtsdirektor geht davon aus, dass die Zahl der Geflüchteten, konstant bleibt. „Ich rechne damit, dass die Menschen länger hier bleiben“, sagt Brand. „Deshalb ist es wichtig, dass wir vom reinen Unterbringen der Geflüchteten zum Wohnen kommen.“
Gebäude nach dem Kieler Modell
Die Idee sei, zwei neue Gebäude mit Wohncharakter für jeweils 30 Menschen nach dem Kieler Modell zu errichten. Sollten sie nicht mehr für die Geflüchteten genutzt werden, könnten sie als bezahlbare Wohnraum auch vermietet werden. Standorte für die Idee gibt es noch keine konkreten. „Wir suchen derzeit nach Möglichkeiten und führen auch Gespräche“, so Brand. Einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren zur Fertigstellung halte er für realistisch.
Containerlösung für die Übergangszeit
Am Felder Seegarten, dessen Mietvertag ebenfalls 2020 ausläuft, will das Amt festhalten. „Dort ist vertraglich schon eine Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre enthalten, bei der sich der Mietpreis halbiert“, sagt Brand. Für Brux gibt es eine solche Option nicht, deshalb sei dort in neun Monaten Schluss.
Für die schlimmsten Fall, dass sich keine anderen Alternativen finden, prüft das Amt eine Unterbringung in Wohncontainern. Man sei mit einem Anbieter im Gespräch, der eine komplette Lösung anbietet. Aus vielen Containern entsteht dabei quasi die Unterkunft mit Wohn-, Sanitär- und Waschräumen und auch Küchen. „Es werden rund 400 Quadratmeter Fläche benötigt, einen konkreten Standort gibt es dafür noch nicht“, so Brand, der damit rechnet das Projekt in neun Monaten realisieren zu können.
Vermieter gesucht
Besser wäre es allerdings, so Brand, wenn man für die Menschen echten Wohnraum findet. „Wir suchen nach Zimmern, Wohnungen oder auch ganzen Häusern, die wir mieten können.“ Wer Wohnraum vermieten möchte, sollte sich beim Flüchtlingsbeauftragten Frank Deisemann (Telefon 04340/409021) im Amt Achterwehr melden. Auch eine Anmietung außerhalb des Amtsbereiches ist möglich.