So viele Ankünfte an einem Tag hat es seit 2016 nicht mehr gegeben: Dienstagnacht setzten 791 Flüchtlinge von der Türkei zu den griechischen Ägäis-Inseln über. Dort sind die Auffanglager seit Monaten überfüllt.
Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland schwillt an. 791 Migranten sind am Dienstag in Booten auf die griechischen Inseln Lesbos, Chios, Kos und Samos geflüchtet. Nach Angaben des griechischen staatlichen Fernsehsenders ERT waren das so viele wie noch nie an einem einzigen Tag, seit das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei in Kraft ist. Damit hat sich die Lage auf einigen der griechischen Insel ein weiteres Mal zugespitzt.
Über 27.000 Menschen harren auf den Inseln aus
Auf Lesbos können im überfüllten und umstrittenen Flüchtlingslager Moria im Moment keine weiteren Migranten aufgenommen werden. Die Neuankömmlinge wurden zwar mit trockener Kleidung, Essen und Trinken versorgt. Sie müssen aber bis auf weiteres im Norden von Lesbos auf ihre Unterbringung warten.
Auch auf Samos und Kos sind die Flüchtlingslager dramatisch überfüllt. Insgesamt leben auf den griechischen Inseln aktuell 27.211 Migranten. Die griechische Regierung schafft es im Moment nicht, durch Transfers aufs Festland die Insel-Lager effektiv zu entlasten. Flüchtlingshelfer und Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen kritisieren weiterhin die aus ihrer Sicht äußerst miserable Versorgungslage für Migranten auf den Inseln.
Athen will die Situation verbessern
Die im Juli neu gewählte griechische Regierung und der konservative Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatten versprochen, mit neuen Konzepten würde sie die humanitäre Lage von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln schnell verbessern.