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Sep 22

Wirtschaftskrise statt Klimawandel: Warum wir freitags bald ganz andere Demos sehen

Marc Friedrich (l.) und Matthias Weik haben mit ihrem Buch „Der Crash ist die Lösung“ einen Beststeller gelandet

Mit Demonstrationen gegen den Klimawandel versuchen viele Bürger, Druck auf die Politik zu machen. Mit Erfolg: Die Bundesregierung hat ein großes Paket beschlossen, um den CO2-Ausstoß zu senken. Das immer schlechter werdende Wirtschaftsklima interessiert dahingegen kaum jemanden – ein gewaltiger Fehler.

Immer mehr Unternehmen entlassen ihre Angestellten: Viele von ihnen werden nie wieder einen Job finden. E-Autos kommen nicht auf die Straße – weil uns die Infrastruktur fehlt. Doch statt über Strukturprobleme reden wir nur über das Klima: Diese Debatte ist eine gefährliche Blase der Großstädte.

Alle reden über das Klima und die Jugend geht auf die Straße. Doch keiner spricht über das Wirtschaftsklima.

  • Warum geht niemand gegen die vollkommen irrsinnige Notenbankpolitik der Europäischen Zentralbank und den Euro, der Europa trennt anstatt es zu einen, und obendrein unseren Wohlstand zerstört, auf die Straße?
  • Warum demonstriert niemand dagegen, dass nachweislich 648 Milliarden Euro an Zinsen dem deutschen Sparer entgangen sind?
  • Warum demonstriert niemand dagegen, dass mittlerweile 25 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland im Niedriglohnsektor tätig sind und folglich gegen die kommende Altersarmut?
  • Warum demonstriert niemand gegen Steueroasen mitten in der EU?
  • Warum demonstriert niemand dagegen, dass wir mit die höchste Steuer- und Abgabenlast weltweit haben?

Stattdessen fordert die Politik einerseits weitere Erhöhungen der Abgaben für uns Bürger, anderseits spricht sie jedoch nicht keiner von Steuersenkungen. Wie kann das sein?

Über die Autoren

Marc Friedrich und Matthias Weik sind studierte Ökonomen. Sie halten Vorträge und schreiben Bücher. Am 31. Oktober 2019 erscheint ihr fünftes Buch „Der größte Crash aller Zeiten„. Außerdem bieten sie als Honorarberater Beratung zur Vermögenssicherung an. Weitere Informationen und Videos finden Sie unter: www.friedrich-weik.de

Rezession kommt – und zwar knallhart

Die fetten Jahre des Exportweltmeisters Deutschland sind endgültig vorbei. Deutschland steht vor einer gewaltigeren Krise, welche viele Menschen in Kürze am eigenen Leib spüren werden: Rezession. Deutschland befindet sich im Abschwung, die Wertschöpfung erodiert. Der saisonbereinigte und reale Auftragseingang der deutschen Industrie sinkt kontinuierlich! Es geht im Vergleich zum Vorjahresmonat den elften Monat in Folge abwärts!

Erste Unternehmen kündigen Entlassungen an und viele werden folgen. Andere schaffen bereits Fakten. Der schwäbische Autozulieferer Mahle streicht knapp jede zehnte Stelle am Stammsitz in Stuttgart. Von 4300 Arbeitsplätzen im Stuttgarter Raum sollen bis Ende 2020 rund 380 abgebaut werden. Auch beim Autozulieferer Continental kriselt es bereits. Die „Hannoversche Allgemeine“ berichtete, Continental wolle neun seiner weltweit 32 Werke in der Antriebssparte dichtmachen. Die Produktion von Elektromotoren ist wesentlich einfacher als die von Benzin- und Dieselmotoren.  Je schneller die Automobilhersteller auf die Produktion von Elektroautos umschwenken, desto mehr Menschen werden in der Automobilbranche ihren Job verlieren und zwar vom Bandarbeiter bis zum hochbezahlten Ingenieur.

Kurzarbeit, Abfindungen, Entlassungen, Arbeitslosigkeit und explodierende Sozialkosten werden bald die Schlagworte in den Medien sein und keiner wird mehr über Fachkräftemangel, geschweige denn von Klimawandel sprechen

Automobilindustrie stürzt ab

Mittlerweile sieht es in Deutschlands Schlüsselindustrie rabenschwarz aus. Bei der Pkw-Produktion ist in den ersten sechs Monaten 2019 ist ein Minus von 12,5 Prozent zu verzeichnen. Bereits 2018 war die Produktion um 9,4 Prozent zum Vorjahr eingebrochen!

Nun sprechen alle von Elektromobilität – doch keiner hat einen Plan, wie diese in großem Stil umgesetzt werden soll. Zweifellos kann man sich in den Großstädten unseres Landes dank öffentlichen Nahverkehrs zumeist adäquat auch ohne Auto fortbewegen. Jedoch leben nicht alle Bürger in Berlin Prenzlauer Berg, sondern auch auf dem Land und dort sind die Distanzen etwas größer und es gibt zumeist keine Alternative zum Auto.

Diese Erkenntnis scheint sich jedoch in der politischen Filterblase der städtischen Ballungsräume nicht durchzusetzen. Sollte das Thema Elektromobilität genauso dilettantisch wie die so genannte Energiewende – Deutschland hat nach Dänemark die zweithöchsten Strompreise in Europa – umgesetzt werden, dann gute Nacht Deutschland.

Kampf gegen das Auto geht weiter

Dennoch geht der Kampf gegen das Automobil und insbesondere gegen große und hochpreisige Automobile, also in dem Bereich, in dem Deutschland global führend ist, unvermindert weiter. Exakt mit diesen Fahrzeugen verdienen jedoch Audi, BMW  und Daimler  ihr Geld – und eben nicht mit Klein- und Mittelklassewagen. Wenn wir tatsächlich unsere Fahrzeugindustrie – welche 21 Prozent unseres BIP ausmacht – weiter zerstören, dann müssen die Konsequenzen daraus jedem bewusst sein.

Quelle: Focus

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