Dresden – Bunt, wild, Neustadt – so blühte das Szeneviertel nach der Wende auf. Doch mehr als 27 Jahre später stehen andere Attribute für den Stadtteil: trostlos, teuer und zunehmend kriminell.
Studenten kommen oft nur noch für Kneipenbesuche her, denn die Mieten im durchsanierten Viertel gehen immer mehr nach oben. Kostete eine Zweiraumwohnungen vor fünf Jahren noch 6,50 Euro kalt pro Quadratmeter, sind es heute schon 7,90 Euro.
Und auch die Flair ist gegangen. Überall schließen Geschäfte und Cafés. Ilka Kotas (40) vom Babyladen „Momoki“ an der Görlitzer Straße: „Die Leute kommen mit ihren Handys in den Laden und kaufen dann im Internet.“ Sie gibt nach acht Jahren nun ihren Laden auf.
Zudem schreckt die Kriminalität immer mehr „Neustadt-Geher“ ab. Nachts sind die Straßen nicht mehr so belebt, wie noch vor Jahren. Waren es 2015 schon 144 Gewaltstraftaten, gab es 2016 bereits 170. Brisant: in 47,7 Prozent der Fällen sind die Täter Migranten.
„Gerade in der Äußeren Neustadt ist diese Entwicklung spürbar“, so Polizeipräsident Horst Kretzschmar (56).