In Berlin-Britz wurde am Mittwochmorgen ein Mann brutal erschlagen. Die Täter flüchteten. Hintergrund der Auseinandersetzung könnte ein Streit im Milieu krimineller arabischer Clans sein.
Bunte Blumen blühen auf den Balkonen der dreigeschossigen Mehrfamilienblocks. Die Bäume wiegen sich im warmen Mai-Wind. Davor liegt eine Leiche auf dem Gehweg.
Es ist Ali O. (43). Ermittler haben seine sterblichen Überreste mit einem weißen Tuch abgedeckt. Der Vater von zwei Kindern trug den Nachnamen einer bekannten kurdisch-libanesischen Großfamilie. Das Clan-Mitglied wurde auf dem Bürgersteig getötet.
Plötzliche Attacke mit Baseballschläger
Es ist gegen acht Uhr am Mittwochmorgen als Ali O. ein Haus am Britzer Neumarkplan verlässt. Laut Zeugen attackieren ihn plötzlich zwei maskierte Männer mit einem Baseballschläger, malträtieren ihn auch mit ihren Fäusten.
„Der hat vor Schmerzen ganz schrecklich geschrien“, sagt eine Anwohnerin. Die Angreifer prügeln immer wieder auf Ali O. ein – bis er sich nicht mehr rührt. Dann flüchten sie unerkannt.
Hintergrund könnte ein Streit arabischer Clans sein
Zeugen alarmieren die Polizei und den Notarzt. Fast eine Stunde lang kämpft das Rettungsteam auf dem Gehweg vor der Hausnummer 5a um das Leben von Ali O. Erfolglos. Zu schwer sind seine Kopfverletzungen.
Als die Polizisten die Identität des Opfers feststellen, drängt sich ein Verdacht auf: Hintergrund der Auseinandersetzung könnte ein Streit im Milieu krimineller arabischer Clans sein. Nach B.Z.-Informationen stehen Geschäftspartner von Ali O. (Mitglieder einer anderen Großfamilie) besonders im Fokus der Ermittler.
Der Getötete soll als Fuhrunternehmer gearbeitet, zuletzt aber auch Hartz IV bezogen haben. Er lebte allein in einer kleinen Wohnung in der Neuköllner Leinestraße, war in Britz zu Besuch bei seiner Lebensgefährtin. Die Frau wohnt dort mit den drei gemeinsamen Kindern.
Noch am Morgen übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen. Stundenlang sicherten Kriminaltechniker Spuren, inspizierten auch den grünen Ford Focus des Opfers.