Bei einer Schlägerei unter Jugendlichen ist in Passau ein 15-Jähriger getötet worden. Sechs Menschen werden festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.
Passau – Es ist das absolute Horrorszenario für jede Mutter. Nichtsahnend steht Maurice K.s Mama an der Haltestelle in Passau, wartet auf den Bus, nur 150 Meter von der Passage entfernt, in der ihr Sohn sich mit einem Gleichaltrigen trifft. Ihr Handy klingelt, zeigt die Nummer von Maurice. Doch am Telefon ist dessen Freundin. Das Mädchen sagt, ihr Sohn werde gerade verprügelt. Maurice’ Mama rennt zu der Unterführung am Schanzl. Sie sieht eine Menschenmenge, Notärzte knien über ihrem bewusstlosen Kind.
Sie versuchen den 15-Jährigen zu reanimieren, bringen ihn ins Krankenhaus. Dort stirbt er eine Stunde später.
Es ist eine unfassbare Tat, die sich kurz nach 18 Uhr am Montag in der Fußgängerpassage am „Am Schanzl“ in der Passauer Innenstadt ereignet hat. Die Polizei nimmt insgesamt sechs junge Leute fest, einige konnten von der Polizei noch vor Ort gestellt werden, andere wurden ausfindig gemacht und eine Person meldete sich in der Nacht auf der Polizeiwache. Fünf von ihnen sind immer noch in Gewahrsam.
Nach AZ-Informationen sind die junge Männer im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Dabei handelt es sich um Deutsche, einen Polen und einen Tunesier.
Grund der Schlägerei in Passau noch unklar
Warum genau es zu der Schlägerei kam, wird derzeit noch ermittelt. Gerüchten zufolge hat sich der Schüler des Berufsinformationszentrums in der Passage, die als beliebter Treffpunkt unter Jugendlichen gilt, mit einem 15-jährigen Passauer verabredet. Er selbst lebt seit mehreren Jahren mit seiner Mutter und deren Partner, von dem sie seit etwa einem Jahr getrennt ist, in Obernzell, im Umland der Dreiflüssestadt.
Ob es eine Verabredung zu einer Schlägerei war, ist unklar. Maurice nimmt seine Freundin mit zu dem Treffen. Zuerst attackieren sich die Kontrahenten mit Worten, dann mit Fäusten. Zeugen, die sehen, wie Maurice K. geschlagen und in den Schwitzkasten genommen wird, rufen Hilfe. Um die 20 Personen sollen am Tatort gewesen sein, als die Beamten ankommen, teilt die Polizei mit.
Klarheit soll auch das Obduktionsergebnis bringen, das am Dienstagabend erwartet wird. Die Leiche wurde in München von Gerichtsmedizinern untersucht. Vorerkrankungen hatte der 15-Jährige offenbar keine.