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Apr 27

Angeklagter Flüchtling gibt zu: Ich habe bei der Einreise gelogen

Der Afghane saß wegen mutmaßlicher Taliban-Mitgliedschaft auf der Anklagebank des Berliner Kammergerichts.

Berlin – Ein 29-jähriger Afghane hat vor dem Berliner Kammergericht bestritten, für die terroristische „Taliban“ gekämpft zu haben. „Ich habe gelogen, um als Flüchtling anerkannt zu werden“, ließ der Angeklagte eine Erklärung zum Prozessauftakt am Mittwoch verlesen.

Er hatte nach seiner Einreise in Deutschland behauptet, er habe sich von den Taliban abgewandt und sei geflohen.

Schlepper hätten ihm geraten, sich eine Geschichte mit Lebensgefahr auszudenken. Diese habe er dann beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erzählt und auch ein jüngeres Alter angegeben. Laut Anklage ist der Mann cirka 29 Jahre alt.

Die Bundesanwaltschaft wirft ihm Mitgliedschaft in der terroristischen „Taliban“-Vereinigung sowie versuchten Mord vor. Demnach soll er mit anderen Kämpfern eine Polizeisperre in Afghanistan angegriffen und mit einer Kalaschnikow auf Polizisten geschossen haben.

Der Angeklagte verbarg sein Gesicht hinter einen Aktenhefter.
Der Angeklagte verbarg sein Gesicht hinter einen Aktenhefter.

Die „Taliban“ verfolgt laut Bundesanwaltschaft das Ziel, ausländische Streitkräfte zu vertreiben, die Regierung zu stürzen und einen auf der Scharia basierenden islamischen Staat zu errichten.

„Ich habe mich zu keiner Zeit radikalisiert und ich habe noch nie auf einen Menschen geschossen“, heißt es in der Erklärung. Der Angeklagte sitzt seit Oktober 2016 in Untersuchungshaft.

Er habe nicht damit gerechnet, wegen der erfundenen Geschichte im Gefängnis zu landen, sagte er. Nach eigenen Angaben stammt er aus einer armen ländlichen Region und war drei Jahre in der Schule.

 

Quelle: Tag24

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