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Aug 25

Angriffe mit Äxten und Messern: Clan-Fehde in Hamburg eskaliert

Das Flüchtlingsheim an der Kirchenpauerstraße in der HafenCity.
Foto: Rüga

HafenCity –Geldschulden, Respektlosigkeit, üble Nachrede – aus diesen Gründen ist am vergangenen Sonntagabend ein Streit zweier Großfamilien in Hamburg derartig heftig entflammt, dass sich Mitglieder beider Familien bewaffnet haben: Laut Polizei haben sie sich mit Messern, Äxten und Krücken angegriffen. Eine Familie ist aus Sicherheitsgründen in eine andere Wohnung gezogen. Es war nicht der erste Streit.

Zehn Streifenwagen mussten zum Flüchtlingsheim an der Kirchenpauerstraße anrücken, um die Lage zu deeskalieren. 37 Menschen sollen an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein, sich unter einander sogar mit dem Tode gedroht haben. Festgenommen wurde niemand, nur Knüppel und Krücken im Anschluss beschlagnahmt. Die Äxte und Messer, von denen anwesende Zeugen gegenüber der Polizei sprachen, wurden allerdings nicht gefunden.

„Als Moslem ist man füreinander da“

Nach MOPO-Informationen soll es schon seit längerem Streit zwischen einer arabischen und einer tschetschenischen Familie geben. Auch die Polizei ermittelt in diese Richtung. „In der Vergangenheit ist es zu mehreren gefährlichen Körperverletzungen gekommen“, bestätigt Polizeisprecher Finn Lewin auf MOPO-Nachfrage.

Ein Mitglied der arabischen Familie, Abdul N., erzählt, dass man sich untereinander seit sechs Monaten kenne, Anschluss fand, weil beide Familien muslimischen Glaubens wären. „Da ist man füreinander da“, sagt er im Gespräch mit zwei MOPO-Reportern.

Ging es bei dem Streit um Geldschulden?

Seinen Aussagen zufolge hätte sein Bruder Mohammed eine Freundschaft mit einem Tschetschenen geführt, der ihn schnell nach Geld gefragt hätte. „Insgesamt gaben wir ihm 150 Euro. Doch er wollte immer mehr, sagte, wir könnten uns das Geld doch vom Sozialamt holen“, so Abdul N. „Wir wollten helfen, haben aber nicht unendlich viel Geld.“

Drohungen, Beleidigungen, Affären

Die Brüder sollen von dem Tschetschenen irgendwann beleidigt worden sein. In einer Sprachnachricht sagt dieser: „Ich fick‘ dich, Mohammed. Ich fick‘ dich!“ Es folgen Anschuldigungen beider Seiten. Dabei wird den Arabern auch vorgeworfen, mit verheirateten Frauen aus der tschetschenischen Familie, Affären zu haben. „Das stimmt nicht“, behauptet Abdul N.

Mehrere Male geraten die Familien aneinander, verbal wie körperlich. Am vergangenen Sonnabend wird dann Mohammed von drei Unbekannten angegriffen, ein Bewohner der gleichen Flüchtlingsunterkunft kommt ihm zur Hilfe. Am Tag darauf dann die Eskalation. „Die wollten Stress machen, nicht wir“, sagt Abdul N, „wir wollten den Streit nur endlich schlichten.“

Eine Familie musste aus Sicherheitsgründen die Unterkunft in Hamburg wechseln

Noch am selben Abend wird die tschetschenische Familie in eine andere Unterkunft gebracht. Für die Araber ist die Familien-Fehde damit beendet. „Wir haben trotzdem Anzeige erstattet und ziehen vor Gericht.“

Bruder Mohammed hat ein mulmigeres Gefühl, sagt: „Sie haben immer noch ein paar ihrer Sachen hier. Das heißt, sie müssen noch einmal herkommen …“

Die betroffene tschetschenische Familie, war für ein Gespräch mit der MOPO bisher nicht zu erreichen.

Quelle: mopo

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