Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem tödlichen Angriff auf einen Offenburger Arzt zeichnet sich die Abschiebung des Täters in sein Heimatland Dschibuti ab. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat jetzt den Schutzstatus des Mannes aufgehoben.
Diesen Vorgang hat das Regierungspräsidium Freiburg am Donnerstagabend bestätigt. Dieser Schutzstatus war dem Mann zugemessen worden, weil er sich als Somalier ausgegeben hatte.
Während des bundesweit beachteten Prozesses um den Arztmord hatte sich aber herausgestellt, dass der Mann vermutlich aus Dschibuti stammt. Damit entfiele der Grund für den sogenannten subsidiären Schutz, unter dem der Mann in Offenburg gelebt hatte.
Täter kam im März in eine Psychiatrie
Im März hatte die Schwurgerichtskammer des Offenburger Landgerichts den Mann nach der mit extremer Brutalität ausgeführten Bluttat in die Psychiatrie eingewiesen – verbunden allerdings mit Zweifeln, ob man ihm dort wirklich würde helfen können. Der 38-Jährige habe sich zuvor allen Versuchen einer Therapie verweigert.
Die Entscheidung über eine Ausweisung des Mannes trifft jetzt das Regierungspräsidium in Freiburg. Dabei werde die Wiederholungsgefahr und die Möglichkeit einer Abschiebung geprüft, so die Behörde.
Für die Abschiebung, verbunden mit einem Verbot der Wiedereinreise, wäre dann das Regierungspräsidium in Karlsruhe zuständig. Allerdings hat im Vorfeld die Staatsanwaltschaft in Offenburg noch ein gewichtiges Wort mitzureden.