Ein 14-Jähriger wurde im November 2016 von zwei Maskierten angegriffen und fast getötet: Die Täterin aus Dietikon stach 15 Mal auf ihn ein – aus Rache. Doch das Messerstecher-Paar hatte gar keinen Bezug zu ihm. Was ist passiert?
Die beiden Täter, eine 35-jährige Mazedonierin und ihr 32-jähriger Bruder, wollten Rache üben. Laut dem «Blick» hat sich die in Dietikon wohnhafte Frau an ihrem Schwiegervater aus unbekannten Gründen rächen und diesen umbringen oder schwer verletzen wollen. Ihr extra aus Mazedonien angereister Bruder wollte ihr helfen. Doch als sie zur Tat schreiteten und in die Wohnung des Schwiegervaters gelangten, war dieser nicht da.
Wie der «Blick» weiter berichtet, warteten sie ungefähr 30 Minuten in seiner Wohnung – aber ohne Erfolg. Da schmiedeten sie einen neuen Plan: Sie bekamen mit, dass der Sohn der Nachbarin alleine in deren Wohnung war. Sie beschlossen, den Jugendlichen abzustechen und die Tat dann dem ursprünglichen Rache-Opfer, also dem Schwiegervater, in die Schuhe zu schieben.
Sie verschafften sich Zugang zur Wohnung des unschuldigen, nichtsahnenden Opfers. Der Bruder stand Wache und die Mazedonierin stach mit einem Kochmesser auf den 14-Jährigen ein. Er versuchte sich zu wehren, erfolglos. Er erlitt 15 Schnitt- und Stichverletzungen.
Nach der vollbrachten Tat flüchteten die beiden, während der 14-jährige Junge sich ins Treppenhaus schleppte und dort wegen seinen starken Blutungen und Verletzungen kollabierte.
Er schwebte in Lebensgefahr
Die blutrünstige Tat hinterliess Spuren: Die Täterin hatte ihn in den Brustkorb gestochen und die Arme und das Gesicht aufgeschnitten. Auch seine beiden Lungenflügel wurden getroffen. Er schwebte in Lebensgefahr, aber überlebte.
Am folgenden Tag schickte die Frau der Kantonspolizei Zürich ein anonymes Schreiben, indem sie ihren Schwiegervater der Tat beschuldigte – dasselbe eine Woche später noch einmal.
Die Polizei reagierte darauf und befragte und überprüfte den Beschuldigten. Laut «Blick» wurden die Geschwister ein halbes Jahr später festgenommen.
Heute findet der Prozess im Bezirksgericht Zürich statt, ein Update folgt. Die Staatsanwaltschaft fordert nebst dem Schuldspruch auch eine Verweisung des Landes für 15 und 12 Jahre.