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Mai 27

Bielefeld: Kenianer übergießt dreifache Mutter mit Benzin und verbrennt sie

Der Angeklagte betritt den Gerichtssaal. Foto: Thomas F. Starke

Bielefeld. Nach dem Brandanschlag auf eine dreifache Mutter im Acht-Parteien-Haus Bleichstraße 151 in der Bielefelder Innenstadt beginnt am Montag vorm Landgericht Bielefeld der Prozess gegen den Ex-Freund (28) der Frau. Der aus Kenia stammende Mann soll das Opfer aus Eifersucht mit Modellflugzeug-Benzin übergossen und im Schlafzimmer seiner Wohnung angezündet haben.

Dem 28-Jährigen werden gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Brandstiftung vorgeworfen, sagte Landgerichtssprecher Guiskard Eisenberg. Von einem versuchten Mord geht der ermittelnde Staatsanwalt Christopher York dagegen nicht aus. Der Gerichtssprecher verwies auf den sogenannten »strafbefreienden Rücktritt« des Angeklagten. So sollen der Kenianer und ein zur Tatzeit anwesender Bekannter die Flammen am Körper der brennenden Frau mit Wasser und einer Decke gelöscht haben. Dann schleppte der 28-Jährige das Opfer in die Küche, hievte die zur Tatzeit 33-Jährige aus dem Fenster und übergab sie an Ersthelfer.

Der Prozess gegen den Bielefelder kenianischer Abstammung, der den Brandanschlag bislang bestritten hatte und von einem Selbstmordversuch der Frau sprach, ist vor der 20. Großen Strafkammer des Landgerichtes auf zunächst neun Prozesstage angesetzt.

Lebensgefährliche Verletzungen

Das Verbrechen vom Abend des 16. Juli vergangenen Jahres löste seinerzeit Entsetzen weit über die Stadtgrenzen hinaus aus. Die dreifache Mutter – nach Informationen dieser Zeitung eine in den USA geborene Afro-Amerikanerin – soll beim Feuer 90-prozentige Hautverbrennungen erlitten haben. Eine Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 13 flog die lebensgefährlich verletzte, nicht ansprechbare Frau nach dem Feuer in eine Spezialklinik nach Bochum. Für ihre drei Kinder – der Sohn und eine Tochter sind im Grundschulalter, die älteste Tochter besucht eine weiterführende Schule – übernahm das Jugendamt die Obhut.

Der Zustand der Schwerstverletzten soll sich aber stabilisiert haben, deutete Gerichtssprecher Eisenberg an. So hoffen die Richter der 20. Großen Strafkammer, das Opfer beim Prozess vernehmen zu können.

Angeklagter hinter Gittern

Unmittelbar nach dem Brandanschlag im Sommer 2018 nahmen Kripoermittler einer Mordkommission der Bielefelder Polizei wegen des Verdachts eines Kapitalverbrechens die Arbeit auf. Der Verdacht richtete sich schnell gegen den Kenianer, der in der ausgebrannten Erdgeschosswohnung des 105 Jahre alten Mehrfamilienhauses gelebt hatte. Dem Mann, der beim Feuer selbst eine Rauchgasvergiftung erlitten hatte und zunächst in einem Krankenhaus behandelt wurde, bekam wenig später von einem Richter der Untersuchungshaftbefehl verkündet.

Hinter Gittern sitzt der der Bielefelder Drogenszene zugerechnete 28-Jährige bis heute, bestätigte der Gerichtssprecher. Zwischenzeitlich verbüßte der Kenianer mit zweistelligen Einträgen im Vorstrafenregister eine Haft wegen widerrufener Bewährungsstrafen.

Quelle: Westfalen Blatt

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