Wien – In Österreich ist es seit dem 1. Oktober verboten, das Gesicht zu verhüllen. Das Gesetz betrifft unter anderem Frauen, die ihr Gesicht unter einer Burka oder einem Nikab verbergen.
Am Mittwoch kam es aus diesem Grund zu einem ersten Eklat in Österreich, bei dem Polizeibeamte anrücken mussten. Eine Muslimin wurde von ihren Bekannten in der U-Bahn aufgefordert ihre Burka abzulegen, daraufhin rastete sie aus.
Etwa 20 Männer mit arabischer Abstammung mischten sich ein paar U-Bahnstationen weiter an der Station Westbahnhof ein, bis die Polizei anrückte.
Doch dann eskalierte die Situation erst richtig. Die Burkaträgerin schubste zwei Personen so heftig, dass sie fast eine U-Bahntreppe hinabgestürzt wären.
Daraufhin wurde sie mehrfach angezeigt. Zum einen wegen des Verstoßes gegen das Verhüllungsverbot und zum anderen wegen versuchter Körperverletzung in zwei Fällen, berichtet „Heute.at“.
Die Regierung von sozialdemokratischer SPÖ und konservativer ÖVP hatte sich auf das Verbot geeinigt. Das Gesetz wurde unter anderem mit Sicherheitsaspekten und dem Schutz der Frauen vor Unterdrückung begründet. Ein Burkaverbot gibt es bereits seit 2011 in Frankreich und Belgien.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat entschieden, dass ein Verbot der Vollverschleierung rechtens ist. Für ein Miteinander sei es unerlässlich, dem Anderen ins Gesicht schauen zu können, so die Richter.
Die Behörden wollen das Gesetz mit Fingerspitzengefühl umsetzen. Eine Broschüre informiert in vier Sprachen über das Verbot.