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Jul 07

Eine islamistische Gang terrorisiert Flüchtlinge in Berlin – nun ermittelt der Staatsschutz

BERLIN, GERMANY: A general view of the transitional center in Berlin Marienfelde on January 29, 2015 in Berlin, Germany. The transitional center hosts 720 refugees, most of them fled from Syria, Chechnya and Afghanistan.The refugees spend up to one year on average at this place until they can find a own accommodation. (Photo by Christian Marquardt/Getty Images)

  • Eine aggressive Gruppe von dutzenden Tschetschenen attackiert Landsleute in Berlin

  • Sie bedrohen jene, die ihren archaischen Moralvorstellungen nicht entsprechen wollen

  • Mehrere Menschen wurden bereits verletzt, nun ermittelt der Staatsschutz

Tausende Tschetschenen fliehen seit Jahren nach Deutschland. Sie versuchen sowohl dem Terror des dort autokratisch herrschenden Präsidenten Ramsan Kadyrow als auch dem islamistischer Gruppen zu entkommen.

Vor ersterem scheinen sie hierzulande relativ geschützt zu sein – doch tschetschenische Schlägertrupps sollen ihre Landsleute auch hierzulande massiv unter Druck setzen. Vor allem in Berlin, wie der „Tagesspiegel“ berichtet.

„Wir werden sie alle eines besseren belehren“

Nach eigener Aussage sollen mehr als 80 Männer zu der islamistischen Gruppe gehören, berichtet die Zeitung. Deren Mitglieder sollen insbesondere Frauen und alle jene, die vermeintlich gegen die strikten Moralvorstellungen verstoßen würden, bedroht und angegriffen haben.

Einige Menschen seien bereits schwer verletzt worden – darunter auch Männer, die nur mit Tschetscheninnen Kontakt hatten.

In der Exil-Community kursiert seit Anfang Mai eine Videobotschaft, die dem „Tagesspiegel“ vorliegt. Laut dem russischsprachigen Nachrichtenportal „Meduza“ zeigt sie das Foto eines Mannes mit Sturmhaube, der mit einer Pistole in die Kamera zielt. Eine männliche Stimme spricht auf tschetschenisch:

„As-salamu alaykum, muslimische Brüder und Schwestern. Hier in Europa tun gewisse tschetschenische Frauen und Männer, die wie Frauen aussehen, entsetzliche Dinge. (…) Die, die ihre nationale Identität verloren haben, die mit Männern anderer ethnischer Gruppen flirten und heiraten, tschetschenische Frauen, die den falschen Pfad gewählt haben, und diese (Kreaturen) die sich selbst tschetschenische Männer nennen – (…) wir werden sie alle eines besseren belehren.

Beim Koran, wir werden auf die Straßen gehen. Das ist unsere Absichtserklärung; Sag nicht, dass du nicht gewarnt wurdest; Sag nicht, dass du es nicht wusstest. (…)“

Nun hat sich der Staatsschutz in dem Fall eingeschaltet.

Tschetschenen im Vergleich zu anderen Flüchtlingen nicht straffälliger

Der ermittelt gegen Unbekannt wegen „Störung des Rechtsfriedens durch Androhung von Straftaten“, berichtet der „Tagesspiegel“. Auslöser soll das genannte Video sein, doch die Polizei äußert sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu dem Fall.

Die Berliner und Brandenburger Justiz nehme die straff organisierten, salafistischen Tschetschenen zunehmend als Gefahr wahr, erfuhr der „Tagesspiegel“ aus Sicherheitskreisen. Die Polizei gehe neben Gewaltverbrechen auch Hinweisen auf Drogenhandel und Erpressung nach.

Ein Sprecher des Berliner Innensenators Andreas Geisel (SPD) erklärte gegenüber der Zeitung, dass es keine Erkenntnisse gebe, dass Tschetschenen im Vergleich zu anderen Flüchtlingen besonders oft Straftaten begangen hätten. Gleichwohl stelle man seit Jahren immer wieder „vereinzelte Bezüge zu Ermittlungskomplexen der russisch-eurasischen Organisierten Kriminalität“ fest.

Schon ein einziges Foto hat zu Morddrohungen geführt

Sowohl „Meduza“ als auch der „Tagesspiegel“ berichten, dass die von ihnen befragten in Deutschland lebende Tschetschenen von der Existenz des Schlägertrupps wüssten. Laut Informationen von „Meduza“ soll die islamistische Gruppe bewaffnet sein und von Männern mit Erfahrungen aus den zwei Tschetschenienkriegen angeführt werden.

„Meduza“ schildert zudem einen besonders drastischen Fall einer 20-Jährigen. Ihr wurde nach einem freizügigem Foto in einer Whatsapp-Gruppe mit dem Tod gedroht – durch den Onkel und unter Billigung ihrer eigenen Familie.

Quelle: Huffington Post

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