Es ist der höchste Schadenersatz für ein Sexualverbrechen in Amerika: Ein Sicherheitsunternehmen soll eine Milliarde Dollar Entschädigung zahlen, weil ein Angestellter ein 14 Jahre altes Mädchen vergewaltigt hat.
Sechs Jahre nach der Vergewaltigung eines Mädchens durch einen Wachmann im amerikanischen Bundesstaat Georgia ist dem damals 14 Jahre alten Opfer eine Milliarde Dollar zugesprochen worden. Wie Hope Chestons Anwalt am Mittwoch sagte, hat seine Mandantin damit den bislang höchsten Schadenersatz für ein Sexualverbrechen in Amerika erstritten. „Von nun an weiß jede Jury, dass es für Verletzungen durch Vergewaltigung keine Grenze gibt.“
Hope Cheston war im Sommer 2012 während einer Geburtstagsfeier in einer Wohnanlage in Jonesboro überfallen worden. Mit einer Waffe zwang Brandon Lamar Zachary die damals Vierzehnjährige auf einen Picknicktisch, um sie brutal zu vergewaltigen. Der Wachmann des Unternehmens Crime Prevention Agency Inc., das für die Sicherheit in der Wohnanlage verantwortlich war, wurde bei einem Strafverfahren im Jahr 2016 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr zuvor hatte Renetta Cheston-Thornton für ihre minderjährige Tochter zudem eine Zivilklage gegen den Arbeitgeber des Vergewaltigers eingereicht. Sie warf dem Unternehmen grobe Fahrlässigkeit vor, weil es die beschäftigten Wachleute nicht ausreichend überprüft habe.
Zacharys Opfer lebt seit dem Verbrechen zurückgezogen und wird weiter psychologisch betreut. Da das zu Schadenersatz verurteilte Unternehmen voraussichtlich keine Milliarde Dollar aufbringen kann, stellt das Urteil vor allem einen symbolischen Sieg dar.