Frankfurt (Oder) – Die Bundespolizei hat im Osten Brandenburgs auf der Autobahn 12 nahe der polnischen Grenze einen Lastwagen mit 51 eingeschleusten Menschen auf der Ladefläche gestoppt.
Darunter waren augenscheinlich auch 17 Kinder, wie ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Es handelt sich nach ersten Erkenntnissen um mehrere Familien, die nach eigener Auskunft irakische Staatsangehörige sind. Dokumente oder Pässe hatten sie aber nicht bei sich, hieß es.
Der Sprecher sagte, bei der Kontrolle habe sich ein „erschütterndes Bild“ ergeben. Die 20 Männer, 14 Frauen sowie zehn Jungen und sieben Mädchen saßen und standen demnach auf der Ladefläche.
Die Beamten stoppten den 46 Jahre alten Fahrer in der Nacht zu Samstag gegen 02.05 Uhr an der Anschlussstelle Müllrose Richtung Berlin. Wegen des Verdachts der Einschleusung von Ausländern nahmen sie ihn vorläufig fest. Der Fahrer stamme aus der Türkei, auch der Lastwagen sei dort zugelassen, sagte der Sprecher weiter.
Die Menschen wurden den Angaben zufolge in einem Zelt auf einer Liegenschaft der Bundespolizei in Frankfurt (Oder) betreut. Hinweise auf Verletzungen gab es zunächst keine.
Wie lange der Lastwagen schon unterwegs war, war zunächst unklar. Wegen der Nähe zu Polen sei es naheliegend, dass er von dort nach Deutschland kam, sagte der Sprecher.
Gegen die Erwachsenen ermittelt die Bundespolizei wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise. Nach bisherigen Erkenntnissen sei mindestens einer der Geschleusten Anfang September in Rumänien als Flüchtling registriert worden. Nach der Befragung sollen die Menschen den Angaben zufolge in die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) gebracht werden.
Bei ihrer Betreuung holte sich die Bundespolizei Unterstützung bei der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk, wie es weiter hieß. Die Menschen wurden medizinisch untersucht und mit Essen und Trinken versorgt.