Hannover – Sie wollte früh zur Arbeit, ahnte nichts Böses. Ihr Killer wartete da bereits vor der Haustür.
Mit einem Klappmesser attackierte Bülent I. (57) seine Ex-Freundin (35), stach der Frau elfmal in Kopf, Brust, Schulter und Lende. Dann ließ er sie zum Sterben auf der Straße zurück.
Am selben Tag war Bülent I. in Bielefeld festgenommen worden. Mit seiner Ex soll er vor der Haustür gestritten haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte sie ihn wegen Bedrohung und Vergewaltigung angezeigt, die Ermittlungen liefen.
Bülent I. bekam Besuch von der Polizei. Seine Wohnung wurde durchsucht, die Beamten hielten eine Gefährderansprache – genutzt hatte es nichts. „Du hast mein Leben zerstört!“, soll er sie angebrüllt haben. Die 35-Jährige, auf dem Weg zur Arbeit, wollte keine Diskussion führen. Bülent I. ging zu seinem Auto zurück, holte das Messer…
Für die Anklagebehörde aber kein eiskalt geplanter Mord. Oberstaatsanwalt Thomas Klinge: „Der Angeklagte soll aus dem Gefühl der Verzweiflung und Ausweglosigkeit gehandelt haben. Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung kein niedriger Beweggrund.“ Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.