Hannover (dpa) – Der frühere Luftwaffengeneral Joachim Wundrak hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, gegen die Interessen Deutschlands zu handeln.
Der AfD-Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Hannover sagte in einem Interview der rechtskonservativen Wochenzeitung «Junge Freiheit» mit Blick auf Merkels Einwanderungspolitik: «Da war für mich klar, ich muss mich aktiv gegen diese Politik einsetzen, da sie absichtsvoll gegen die Interessen unseres Staates und Volkes gerichtet ist.» Der Drei-Sterne-General übernahm mit diesem Vorwurf gegen Merkel ein typisch rechtes Argumentationsmuster.
Wundrak hielt der CDU-Politikerin auch vor, die zentralen Elemente des Staates zu untergraben: «Mit ihren offenen Grenzen verschwimmt das Staatsterritorium, mit der multikulturellen Masseneinwanderung das Volk und mit ihrer Politik der Rechtsbrüche und der Übertragung unserer Souveränität die staatliche Organisation.» Dagegen wolle er auf demokratischem Wege vorgehen. Auf die Frage, ob die Bundeswehr ein Haltungsproblem in Sachen Rechtsextremismus habe, antwortete Wundrak: «Ganz klar, nein!»
Der politische Einsatz eines hochrangigen Ex-Mitglieds der Bundeswehr für die AfD sorgt bundesweit für Aufsehen. Schon im Juni hatte der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz der «Bild am Sonntag» gesagt: «Wir verlieren offenbar Teile der Bundeswehr an die AfD.»