
Bei der schweren Auseinandersetzung wurden 18 Menschen verletzt.
Paris – Bei Auseinandersetzungen zwischen Migranten im nordfranzösischen Calais sind vier Menschen durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden.
Innenminister Gérard Collomb wollte nach den „schlimmen Vorfällen“ noch in der Nacht zum Freitag in der Hafenstadt am Ärmelkanal eintreffen, um sich über die Lage zu informieren. Laut einer Bilanz seines Ministeriums vom Abend wurden insgesamt 18 Migranten verletzt, vier von ihnen schwer. Zudem seien auch zwei Polizisten leicht verletzt worden.
Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf örtliche Behörden berichtete, kam es am Donnerstag zu insgesamt drei Auseinandersetzungen zwischen afrikanischen und afghanischen Migranten. Die erste Prügelei habe sich in der Nähe eines Krankenhauses ereignet, daran seien etwa 100 Migranten beteiligt gewesen.
Dem Innenministerium zufolge schoss dabei vermutlich ein Afghane auf eine Gruppe Eritreer. Der Hintergrund ist noch offen. Laut AFP schwebten vier Migranten am Abend in Lebensgefahr.
In Calais sammeln sich seit Jahren Migranten, die illegal nach Großbritannien gelangen wollen. Im Oktober 2016 hatte der Staat ein riesiges inoffizielles Flüchtlingscamp geräumt und verhindert seitdem die Entstehung neuer Elendslager.
Trotzdem halten sich nach Schätzungen mehrere Hundert Migranten in der Region auf, laut Hilfsorganisationen unter sehr prekären Bedingungen.
Fotos: DPA