SOEST – Nach monatelangem Warten sind jetzt die Finanzmittel für den Ausbau der Kanaal-van-Wessem-Kaserne vom NRW-Finanzministerium freigegeben worden. Das bestätigte am Mittwoch die Arnsberger Bezirksregierung. Mit den rund 23 Millionen Euro soll die Einrichtung zu einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes für 500 Flüchtlinge (plus 1 000 Reserveplätzen) ausgebaut werden (der Anzeiger berichtete).
Sobald die nötigen Absprachen zwischen Land und Bund, dem Eigentümer der Immobilie, getroffen sind, kann die Stadt mit der Ausführungsplanung, den Ausschreibungen und der Auftragsvergabe beginnen.
Ein erster Bauabschnitt mit der Sanierung des Verwaltungsgebäudes, zweier Wohnblöcke für insgesamt 500 Personen und der Kantine soll Ende 2017 abgeschlossen werden. Damit könnte die ZUE ihren Betrieb starten.
Die restlichen Blöcke sollen in der ersten Jahreshälfte 2018 hergerichtet sein. – kim
SOEST – Binnen Jahresfrist hat sich die Zahl der in Soester Übergangsheimen lebenden Flüchtlinge halbiert. Die Stadt hat deshalb die ersten beiden Wohncontainer an der Waldstraße inzwischen abbauen können und überlegt sich in den kommenden Wochen, was mit den sonstigen Reserven passieren soll. Meinhard Esser, Abteilungsleiter für Jugend und Soziales, hat jetzt im Hauptausschuss den Politikern einen Bericht über die „entspanntere Situation“ geliefert.
Zum Vergleich: Noch im Januar 2016 hielten sich in Soest 341 Asylsuchende auf, die von der Stadt Leistungen bezogen. Ende des Jahres war die Zahl auf 176 geschmolzen.
Esser listete auch auf, was aus den Menschen geworden ist. Von den 40, die allein im Dezember „abgegangen“ sind, hat knapp die Hälfte (19) ein Bleiberecht bekommen und bezieht nunmehr Sozialhilfe. 17 Flüchtlinge sind schlichtweg untergetaucht. Die restlichen vier sind umgezogen oder auch aus ähnlichen Gründen aus der Statistik genommen worden.
Mitte Januar diesen Jahres lebten 127 Flüchtlinge in den zentralen Unterkünften an der Waldstraße, am Ostenhellweg und am Teinenkamp. darunter 100 Männer. Von ihnen sind 74 alleinstehend. Über ein Drittel ist noch keine 35 Jahre alt.
Im Rentenalter befinden sich mal gerade zwei Personen.
Seit Herbst 2015 konnten 298 Flüchtlinge in private oder städtische Wohnungen vermittelt werden. Zurzeit bemüht sich die Stadtverwaltung um Wohnungen für 62 weitere Flüchtlinge, die aus Syrien, Iran, Irak, Somalia und Eritrea gekommen und als Asylbewerber anerkannt worden sind.
Weil die Landes-Unterkunft in der Van-Wessem-Kaserne seit Wochen leer steht, muss die Stadt Soest nun wieder mit neuen Zuweisungen für ihre städtischen Unterkünfte rechnen. Mit der Bezirksregierung in Arnsberg ist vereinbart, dass im ersten Quartal diesen Jahres 40 Asylsuchende nach Soest kommen könnten. Doch von den zehn für Januar erwarteten „Neuen“ ist nur einer erschienen, so Esser. – hs