Halle – Schwer verletzt mit mehreren Stichwunden wurde Nasi A. (18) in einer Blutlache in ihrer Wohnung gefunden. Doch für sie war jede Rettung zu spät: Sie starb wenig später im Krankenhaus. Ermordet von ihrem eigenen Verlobten!
Dies sah das Gericht am Donnerstag für erwiesen: Dawood R. (30) wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. „Der jungen Frau wurde sinnlos das Leben genommen“, sagte der Vorsitzende Richter Jan Stengel.
Der Mann nahm das Urteil äußerlich regungslos an. Die Verteidigung hatte auf eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung plädiert.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er die 18-Jährige im Juli 2019 in Halle aus niedrigen Beweggründen tötete. „Aus Eifersucht und gekränktem Ehrgefühl hat er seiner Wut freien lauf gelassen“, sagte Stengel. Es gebe keine Hinweise darauf, dass eine dritte Person oder die Mutter die Frau getötet haben könnte, sagte der Richter in der Urteilsbegründung.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die junge Frau aus Afghanistan von ihrem Landsmann trennen wollte. Nasi A. hatte den Angaben nach 34 Stich- und Schnittverletzungen.
Die Mutter hatte die Tochter in der gemeinsamen Wohnung in Halle im Sommer 2019 in einer Blutlache aufgefunden. Die 18-Jährige starb wenig später im Krankenhaus. Die Polizei nahm den 30-Jährigen in Frankfurt/Main fest.
Die Mutter des Opfers trat in dem Prozess als Nebenklägerin auf. Diese hatte ebenfalls lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert.
Die Verteidigung erklärte, sie werde das Urteil prüfen. Ihrer Meinung nach hat der Angeklagte in einer emotionalen Situation seine Verlobte mit sechs Messerstichen verletzt, die anderen Verletzungen habe die Mutter ihrer Tochter zugefügt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.