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Jan 01

Gewalt-Exzess in Amberg: „Du fühlst dich wie ein Fremder in der eigenen Stadt“

Der Bahnhof von Amberg (Archivbild)

Verkäuferin reagiert blitzschnell und beschützt Menschen. Nach der Prügeltour von vier Asylbewerbern steht Amberg noch immer unter Schock. Vier Jugendliche schlagen wahllos auf Passanten ein – am Ende sind zwölf Menschen verletzt. Inzwischen sitzen die vier Verdächtigen in Untersuchungshaft.

Den Angaben zufolge standen die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss, als sie am Samstagabend in der Stadt in der Oberpfalz auf die Menschen einprügelten. Inmitten des schrecklichen Vorfalls zeigte eine Verkäuferin einer Sandwichkette große Geistesgegenwart, wie die „Mittelbayerische Zeitung“ nun berichtet. Als mehrere Menschen am Amberger Bahnhof panisch vor den Angreifern in den Laden flohen, habe sie gedankenschnell reagiert und sofort die Tür verriegelt, um die Angreifer auszusperren. „Die Leute sagten mir gleich, dass sie angegriffen wurden“, so die 19-Jährige gegenüber der Zeitung, „alle hatten Angst“. Schließlich hätten sie gewartet, bis die Polizei eintraf.

Der Manager des Restaurants steht gerade mit anderen draußen beim Rauchen, als die Prügeltour beginnt. Die vier Angreifer näherten sich und beleidigten ein Mädchen aus der Gruppe als „hässlich“, wie der 19-Jährige der Zeitung berichtet. Als er eingeschritten sei und die Angreifer bat, das Mädchen in Ruhe zu lassen, habe er eine Kopfnuss bekommen. Ein Freund sei ins Gesicht geschlagen worden. „Solche Menschen haben es nicht verdient, dass sie hier sind“, so der wütende 19-Jährige zur „Mittelbayerischen Zeitung“.

„Du fühlst dich wie ein Fremder in der eigenen Stadt“

Der Gewaltexzess beschäftigt die Menschen in Amberg sehr. Eine Bewohnerin berichtet der Zeitung, sie fühle sich nicht mehr sicher: „Du fühlst dich wie ein Fremder in der eigenen Stadt“, so die 74-Jährige. Ein anderer sieht den Auslöser für die Gewalt vor allem im Alkohol: „Sobald einer besoffen ist, sind die Reaktionen nicht mehr vorhersehbar.“ Dabei sei es vollkommen egal, ob jemand deutsch sei oder nicht.

Ihre Prügeltour hatten die vier jungen Männer im Alter von 17 bis 19 Jahren am Samstagabend im Bahnhofsbereich begonnen: Sie sollen einem ankommenden Reisenden mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Wenige Minuten später prügelten sie auf dem Bahnhofsvorplatz auf zwei weitere Passanten ein und konnten anschließend zunächst fliehen. Kurz danach sollen die Männer insgesamt neun weitere Menschen verletzt haben.

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