Frankfurt/Main – Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen islamistischen Terrors in Hessen steigt.
Doch der Grund dazu verblüfft: es gibt eine wachsende Zahl von Selbstanzeigen in Asylverfahren, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Diesen Trend bestätigte eine Sprecherin der Behörde zur Ermittlung islamistischen Terrors für ganz Hessen.
Rund 160 neue Verfahren sind allein bei der Staatsanwaltschaft im laufenden Jahr wegen islamistischen Terrors eingegangen. Das sind doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2016.
Unter ihnen befänden sich allerdings 100 Selbstanzeigen von Personen in Asylverfahren, besonders häufig von Menschen aus Somalia und Pakistan. Im vergangenen Jahr habe es noch keinen solchen Fall gegeben.
Mit der Selbstbezichtigung einer Zwangsmitgliedschaft in einer islamistischen Vereinigung wollten offenbar viele Asylbewerber der Abschiebung entgehen, sagte Badle. Diese müssen alle einzeln geprüft werden. Bei der Generalstaatsanwaltschaft gingen im laufenden Jahr 36 neue Fälle wegen islamistischen Terrors ein – 26 mehr als im Vorjahr, wie Oberstaatsanwalt Badle sagte.
Unter den 2017 eingegangenen Fällen seien auch einige größere Razzien . Dazu kämen Hinweise auf Deutsche wegen der Mitgliedschaft oder der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.