Bundeskanzlerin Angela Merkel ist im Landtagswahlkampf in Schleswig-Holstein unterwegs. Bei einem Auftritt in einem Freizeitpark hat die AfD es geschafft, trotzdem um Wähler zu werben.
Die Botschaft ist klar: “ AFD wählen“ stand auf dem Banner, das ein Flugzeug über dem Hansapark in Schleswig-Holstein hinter sich herzog – genau, als Bundeskanzlerin Angela Merkel dort den CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Daniel Günther, unterstützen wollte. Volker Schnurrbusch, stellvertretender Vorsitzender der AfD Schleswig-Holstein, bestätigte dem stern die Aktion: „Das ist eine Werbung, die wir uns überlegt haben, weil unser Wahlkampf am Boden so stark behindert wird“, sagt Schnurrbusch. „Für uns ist es schwierig, Räume für Veranstaltungen zu finden.“ Daher wirbt die AfD nun aus der Luft. „Das Flugzeug wird das ganze Wochenende unterwegs sein“, sagte Schnurrbusch dem stern.
Unter den CDU-Anhängern am Boden kam die Aktion nicht so gut an. Das berichtet der Stern-Reporter vor Ort.
AfD-Wahlkampftermin geplatzt
Dass die AfD tatsächlich Probleme hat, Veranstaltungsorte zu finden, zeigt ein Vorfall als Heikendorf (Kreis Plön). Dort ist eine AfD-Wahlkampfveranstaltung mit der Bundestagspitzenkandidatin Alice Weidel kurzfristig geplatzt. Der örtliche Sportverein untersagte, das Sportheim für die Veranstaltung an diesem Samstag zu nutzen. „Der Sportverein hat das Hausrecht, damit ist die Sache entschieden“, sagte der Pächter André Schneider, der den Saal der AfD zunächst zugesagt hatte, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Die AfD wollte sich noch um Ersatzräumlichkeiten bemühen. „Das wird aber so kurzfristig schwierig werden“, sagte Schnurrbusch. Neben Weidel sollten auch die AfD-Politikerin Beatrix von Storch und der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 7. Mai, Jörg Nobis, in Heikendorf sprechen.
Sportverein begründet Absage
Der Vorstand des Heikendorfer Sportvereins begründete auf Facebook die Absage: „Die Erfüllung unserer sozialen Verpflichtung in der Gemeinde Heikendorf ist für uns oberstes Gebot. Die Integration von Flüchtlingen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir stehen für Solidarität und Menschenwürde.“