Dresden – Intensivtäter Zied T. (30) sitzt u.a. wegen Betruges, Körperverletzung und räuberischer Erpressung und gewerbsmäßigen Diebstahls ab. Seine Strafakte ist prall. Nun stand er wieder vor Gericht – weil er einen Justizbeamten im Knast attackiert. Seine Erklärung dafür klingt bizarr.
„Er kam ohne Erlaubnis in meine Zelle. Dazu hat er kein Recht, das ist wie eine Wohnung“, tönt der Libyer vor Gericht.
Der Bauhelfer war 2015 nach Deutschland gekommen, Ende 2016 war sein Asylantrag abgelehnt worden. August 2017 wurde er zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, sitzt seitdem in der JVA Dresden.
Und auch hier führt er sich auf, als wäre er der Größte. „Der Angeklagte hatte als Disziplinarmaßnahme vormittags nur eine halbe Stunde Aufschluss auf der Station, um duschen zu können“, so Justizbeamter Frank S. (41) im Prozess.
„Als die Zeit, die er auf dem Bett liegend verbrachte um war, schloss ich ihn wieder ein und er rastete völlig aus.“
Er warf seinen Zellenstuhl gegen das Fenster. „Ich bin in die Zelle, um ihn von weiteren Zerstörungen abzuhalten“, so der Beamte. „Da warf er den Stuhl nach mir.“
Der JVA- Bedienstete trug eine Prellung, einen Muskelfaserriss und ein schweres Hämatom am Unterarm davon, wo ihn der hölzerne Stuhl mit Metallrahmen getroffen hatte.
Und was sagt der Libyer dazu? „Er hatte kein Recht in meine Zelle zu kommen, das war ein Angriff auf mich“, tönte der Zied T. vor Gericht. Dann jammert , dass er nur 28 Euro Taschengeld bekommt.
Für die Attacke gab‘s am Ende acht Monate Haft oben drauf. Seine Anwältin Uta Modschiedler: „Mein Mandant möchte zurück in sein Heimatland. Er hat gemerkt, dass die Strafen in Deutschland hart und das Vollzugsinteresse hoch ist.“