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Mai 15

Iraker richtet Ex-Frau mit Kopfschüssen hin

Dilgasch H. am Dienstag im Gericht. Er hat geweint, will bis zum Tod im Knast bleibenFoto: Mario Jüngling

Der bärtige Mann auf der Anklagebank weint. Er sagt leiste: „Ich möchte so lange inhaftiert bleiben, bis ich sterbe!“

Köln – Wegen Mordes ist Dilgasch H. (27) angeklagt. Er hat seine Frau Zozan (24) erschossen. Viermal feuerte er am 31. Oktober mit seiner Glock auf sie. Zwei Schüsse trafen ihren Kopf. Es war wie eine Hinrichtung: Die junge Frau hatte keine Chance. Sie brach sofort zusammen, starb.

Laut Anklage war das Paar nach irakischem Recht verheiratet. Doch Zozan habe sich wegen Gewalttätigkeiten vom Ehemann getrennt.

Da verschaffte sich Dilgasch H., so der Vorwurf, am 30. Oktober Zutritt zur Kölner Wohnung ihrer Schwester, in der Zozan gerade war. Er hielt ihr die Pistole an den Kopf, schleppte sie zu einem Baggersee. Sie solle sich ertränken, soll er dort gefordert und auch ihre Familie bedroht haben.

► In ihrer Not täuschte die junge Frau vor, sie werde zu ihm zurückkehren und sich nur noch von den Angehörigen verabschieden – ihr Todesurteil. Als sie sich nicht meldete, fuhr er laut Anklage am 31. Oktober zur Wohnung ihrer Eltern in Pulheim, in der sich Zozan aufhielt, schoss in die Tür. Die Staatsanwältin: „Er verschaffte sich gewaltsam Zutritt. Im Flur traf er auf Zozan und ihre Mutter. Sie versuchte noch, durch die Terrassentür zu fliehen. Er gab vier Schüsse aus der Pistole auf das Opfer ab.“ Zur Tat sagte Dilgasch H. noch nichts, äußerte sich nur zur Person. „Ich habe sie geliebt“, sagte der Asylbewerber über Zozan, die er seit Kindertagen kennt. „Man soll mich verurteilen und auch hinrichten.“ Die Richterin: „Dazu kommt es hier nicht.“

Der Prozess hat am Dienstag unter verschärften Sicherheitsbedingungen begonnen. Stahltüren vor dem Saal, alle Prozessbeteiligte und Zuschauer wurden durchsucht. Sogar Richter, Anwälte und Gutachter wurden kontrolliert. Es soll Drohungen gegeben haben. Zwölf Verhandlungstage sind angesetzt, am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt.

Quelle: BILD

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