Hörde. Nach einer brutalen Gewalttat gegen Schüler im August 2015 in Hörde mussten sich vier Angeklagte vor dem Amtsgericht verantworten. Für drei von ihnen endete der Jugendgerichts-Prozess mit einem Freispruch.
Acht Jugendliche hatten am 28. August 2015 auf der Nortkirchenstraße in Hörde mehrere Schüler angegriffen. Sie benutzten Messer, Eisenstangen, Metallketten und Stöcke. Einen Schüler verletzten die Angreifer schwer. Zufällig am Tatort vorbei fahrende Polizisten verhinderten Schlimmeres. Sie berichteten später von einer enormen Brutalität der Täter. In den folgenden Tagen beschützten Polizisten die Konrad-von-der-Mark-Schule und das Goethe-Gymnasium, um weitere Taten zu verhindern.
Mehrere Tatverdächtige tauchten ab
In den folgenden Monaten ermittelte die Polizei intensiv. Mehrere aus dem Kosovo und Albanien stammende Tatverdächtige tauchten unter. Die Verfahren gegen sie wurden deshalb eingestellt. Allerdings laufen Fahndungen. Übrig blieben vier Angeklagte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden drei von ihnen bereits im Januar 2017 vor dem Jugendgericht von dem Vorwurf freigesprochen, weil keiner der Zeugen die Angeklagten wiedererkannt hatte.
Einen Beschuldigten wiedererkannt
Der Vierte sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Ihn erkannten die Zeugen eindeutig wieder. Gegen ihn ermittelt die Polizei nach Wohnungseinbrüchen. Das wegen dieser Taten noch ausstehende Gerichtsverfahren fasst die Justiz mit der Anklage wegen der Gewalttat in Hörde zusammen, um beide Fälle in einem Prozess zu verhandeln. Der Termin dafür steht noch nicht fest.