Bayreuth – Weil er einen Terroranschlag plante, muss ein junger Syrer ins Gefängnis.
Das Landgericht Bayreuth verurteilte den 19-Jährigen am Mittwoch zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die – das ist laut einem Gerichtssprecher eher ungewöhnlich – nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde. „Die Kammer war der Überzeugung, dass der Angeklagte ein Gefährder war und ein Gefährder ist“, hieß es.
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte zwei Jahre und zehn Monate Haft gefordert. Die Verteidigung dagegen plädierte auf vier Wochen Jugendarrest. Der Angeklagte hatte betont, er sei kein Terrorist. „Er hatte zwei Seiten“, sagte der Gerichtssprecher – die des Vorzeige-Asylbewerbers und eine dunkle Seite. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, beide Seiten können noch Revision einlegen.
In der Wohnung des Mannes in Pegnitz (Landkreis Bayreuth) hatten Polizisten im Sommer Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Videos von brutalen Hinrichtungen und Anleitungen zum Bombenbau gefunden. Daher wurde er unter anderem auch wegen der Verbreitung von IS-Symbolen verurteilt.
Hinzu kommen der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie und Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Fotos: dpa/Alex Talash