Frankfurt – Zum Glück, erreichte er sein Ziel nicht: Mehmet O. (55) wollte am 26. Februar seine Ex Stela G. (32) erschießen. Dafür steht er bald vorm Schwurgericht. Die Anklage zeigt eine Tat, die etwas von grausigem Slapstick hat.
Am 24. Februar lässt Stela G. sich davon nicht mehr beeindrucken, macht Schluss. Und schafft von da an mit ihrer Mutter auf dem Straßenstrich an der Frankfurter Messe an.
Das kann Mehmet O. nicht akzeptieren. Zwei Tage später taucht er gegen 21 Uhr in der Theodor-Heuss-Allee auf, droht: „Ich bring‘ dich um, wenn du nicht zurückkommst.“ Die Mutter ruft zwei bulgarische „Beschützer“, er verduftet.
Und kommt eine Stunde später wieder. Mit einem Revolver. Auf Knien fleht er Stela G. an, es sich noch mal zu überlegen. Sie bleibt hart.
Er zückt die Waffe, die Bulgaren flüchten. Mehmet O. packt die Frau, schießt drei Mal. Einmal ins Nirgendwo, eine Kugel trifft einen vorbeifahrenden Audi. Die dritte durchschlägt die linke Wange der 32-Jährigen, zertrümmert ihren linken Unterkiefer, bleibt im rechten Stecken.
Stela G. flüchtet, Mehmet O. setzt sich den Revolver ans Schädeldach, drückt ab. Doch die Kugel bleibt in der Kopfschwarte stecken! Er bricht zusammen, ein Taxifahrer hält, schnickt die Waffe mit dem Fuß weg.
Da taucht die Mutter seines Opfers auf, tritt auf den Verletzten ein. Der Taxler verscheucht sie, zündet Mehmet O. eine Zigarette an. Der stößt den Helfer weg, schnappt sich wieder den Revolver. Stela G. flüchtet erneut, er feuert noch zwei Mal, trifft nicht. Trommel leer.
Stela G. und Mehmet O. kommen ins Krankenhaus. Bei der Polizei schweigt er, zum Psychiater sagt er später: „Notwehr. Sie ist an allem schuld.“
Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.