Ein Asylbewerber aus Kamerun hat am Donnerstagmorgen einen größeren Polizeieinsatz in Neuruppin ausgelöst. Der 31-Jährige bedrohte Mitarbeiter der Ausländerbehörde mit einem Messer.
Neuruppin. Zu einer Messerattacke gegen drei Mitarbeiter der Ausländerbehörde in Neuruppin ist es am Donnerstagvormittag gekommen. Laut Dörte Röhrs, Sprecherin der Neuruppiner Polizei, hatte der 31-jährige Mann aus Kamerun, der seit etwa vier Jahren in Deutschland lebt, am Morgen einen Termin bei der Behörde in der Heinrich-Rau-Straße.
Über das Fenster geflüchtet
Dabei soll er von einer Sachbearbeiterin gefordert haben, dass ihm eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung ausgestellt wird. Das habe die 49-Jährige abgelehnt. Daraufhin habe der Mann ein Messer gezogen und die Frau bedroht, so die Sprecherin. Zugleich soll der Kameruner die Bürotür versperrt haben. Aus Sicherheitsgründen befanden sich in dem Zimmer drei Mitarbeiter, zwei konnten jedoch über ein Fenster des im Erdgeschoss befindlichen Büros flüchten, die 49-Jährige und eine 56-jährige Kollegin. Die dritte Mitarbeiterin, eine 55-Jährige, blieb dort. Der Kameruner verweigerte es ihr, das Zimmer zu verlassen.
Inzwischen hatten die zwei geflüchteten Frauen über den Wachschutz die Polizei alarmiert, die gegen 8.50 Uhr mit zwei Mannschaftswagen sowie einigen Bereitschaftspolizisten anrückten, die zufälligerweise in der Nähe waren. Erst als der Mann die vorbeifahrenden Polizeifahrzeuge sah, verließ er das Büro und wollte flüchten. Vor der Bürotür befanden sich aber bereits Beamte der Bereitschaftspolizei, die ihn sofort überwältigten und vorläufig festnehmen konnten.
Die drei Frauen erlitten einen Schock
Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand, betonte Polizeisprecherin Röhrs. Allerdings erlitten die drei Frauen der Behörde einen Schock und wurden behandelt.
Die Polizei ermittelt nun wegen Bedrohung und Freiheitsberaubung gegen den Kameruner. Ob ein Haftbefehl erlassen wird, muss die Staatsanwaltschaft Neuruppin entscheiden. Zeit dafür sei bis zum Ende des nächsten Tage nach der Tat.
Laut Polizeisprecherin Röhrs wird die Polizei häufiger mal zu Behörden gerufen, wie etwa dem Arbeitsamt, dem Jobcenter oder der Ausländerbehörde. Dass jedoch jemand mit einem Küchenmesser erscheine und Mitarbeiter einsperre, sei eine absolute Ausnahme.