Leipzig – Mahin (†34) hatte sich auf ihr Kind gefreut, doch die rasende Eifersucht ihres Mannes beendete gleich zwei Leben. Seit Donnerstag wird in Leipzig Ghulam R. (39) der Prozess gemacht. Der Afghane erstach im August seine schwangere Frau und tötete so auch seine ungeborene Tochter (TAG24 berichtete).
Schon Wochen vor der Tat soll der Ende 2015 eingewanderte Schneider seiner in der 32. Woche schwangeren Frau das Leben zur Hölle gemacht haben. Den Ermittlungen zufolge bezichtigte der streng gläubige Muslim seine Gattin, eine außereheliche Affäre zu haben. „Zudem glaubte er, dass das Kind nicht von ihm sei“, sagt sein Anwalt Rainer Wittner.
Die Situation war so brenzlig, dass der Frau, die nachweislich keine Affäre hatte, bereits eine Schutzwohnung zugewiesen wurde. Hier sollte sie sich mit ihren beiden Söhnen (9, 11) in Ruhe auf die Entbindung vorbereiten.
Am 11. August erlebte die Ehekrise ihren dramatischen Höhepunkt: Laut Anklage verschaffte sich Ghulam R. Zutritt zur Schutzwohnung und stach mit einem Messer immer wieder auf die Schwangere ein. Zwei Stiche durchstießen ihr Herz – Mahin hatte keine Überlebenschance. Auch der Fötus – ein bereits 2200 Gramm schweres Mädchen – überlebte die Attacke nicht.
Nach der Tat sprang der Afghane offenbar in Selbstmordabsicht aus dem Fenster der im dritten Stock gelegenen Wohnung, brach sich aber „nur“ Hüfte und Knöchel. Angeklagt ist er nun wegen Mordes in Tateinheit mit Schwangerschaftsabbruch. Laut Wittner will er am nächsten Prozesstag ein Geständnis ablegen.
Fotos: Alexander Bischoff, Ralf Seegers