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Okt 01

Nach Salafismus-Vorwürfen: Ben-Hatira mit neuem Islam-Projekt

Anis Ben-Hatira ist nach seinem Engagement in Tunesien wieder in seiner Heimatstadt Berlin.

Berlin – Fünf Jahre lang schnürte der gebürtige Berliner Änis Ben-Hatira die Fußballschuhe für Hertha BSC, ehe er über Eintracht Frankfurt zu Darmstadt 98 wechselte. Anfang 2017 wurde bekannt, dass der Fußballprofi Hilfsprojekte des Vereins Ansaar International unterstützte. Das Problem: Der Verein wurde als salafistisch eingestuft und vom Verfassungsschutz beobachtet.

Politiker und Fans liefen Sturm. Der Druck wurde zu groß, sodass der damalige Bundesligist und der Profi sich trennten (TAG24 berichtete). Noch heute kann der 30-Jährige den Schritt nicht nachvollziehen.

„Da spendet man gezielt an Orten mehrere Peace (Friedens-)Brunnen in Afrika, wo Muslime, Christen und Andersgläubige friedlich zusammenkommen, und unterstützt so bewusst die Völkerverständigung, und dann wird einem vorgeworfen, man sei ‚Salafist‘. Das ist ein Widerspruch in sich“, erklärt er im Interview mit der Berliner Morgenpost. Jeder der ihn kenne, wisse, dass dieser Vorwurf Quatsch sei.

Für Ben-Hatira ging es schließlich in die Türkei und nach Tunesien. Doch auch da wurde der tunesische Nationalspieler nicht glücklich. Mittlerweile ist Big Ben wieder in Berlin. Dort hat er sich einem neuen Projekt gewidmet – der „Stiftung Islam in Deutschland.“

Dabei gehe es darum, „wie wir Muslime uns in die Gesellschaft einbringen können und wie wir gegen Radikalisierung und Extremismus auch in unseren eigenen Reihen vorgehen können. Man muss den Rattenfängern zuvorkommen“, so Ben-Hatira zur Zeitung.

Mit seinem Namen will er ein möglichst gutes Vorbild sein. Schließlich habe er als Fußballer einen gewissen Einfluss auf Kinder. Nun sucht der ehemalige Herthaner einen Verein um auch sportlich zu zeigen, dass mit ihm weiter zu rechnen ist.

Fotos: DPA

 

Quelle: Tag24

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