In Italien treffen nun vermehrt Flüchtlinge aus Bangladesch ein. Experten warnen, dass in den kommenden Jahren bis zu 20 Millionen Menschen auf der Flucht vor Klimaschäden Bangladesch verlassen werden. Bisher gibt es in Deutschland keinen Schutz für Flüchtlinge aus Klimagründen.
Zehntausende Rohingya suchten in Bangladesch Schutz vor Gewalt und Vertreibung. In Myanmar, ehemals Burma, gilt die Bevölkerungsgruppe als Staatenlose, aber auch in Bangladesch sind sie unerwünscht. Da nur wenige eine unzureichende Unterstützung vom Staat erhalten, boomt der Drogenhandel mit der Ankunft der Rohingyas.
Sie rutschen in die Kriminalität ab. Neben den Rohingyas träumt auch die Bevölkerung Bangladeschs vom fernen Europa. Rund 10.000 Euro soll die Überfahrt nach Italien kosten. Der Großteil der Flüchtlinge wird auf die Regionen Lombardei, Piemont, Venetien, Latium und Sizilien verteilt. Im Jahr 2017, so berichtete die Zeitung „Die Welt„, sollen bereits 14 Prozent der Flüchtlinge aus Bangladesch stammen.
Im Jahr 2015 suchten 26.670 Menschen Bangladeschs einen Neuanfang in Europa. In Deutschland wurden nur 8 Prozent der Asylanträge anerkannt. In Bangladesch gibt es immer wieder Überschwemmungen, die den Menschen das Wenige nimmt, was sie erwirtschaften können. Die Landflucht durch die Überschwemmungen lassen die Slums wachsen. Schon vor Jahren wurden Bangladeschis als die Klimaflüchtlinge von Morgen bezeichnet.
Experten zu Folge sind in den nächsten Jahren 20 Millionen Flüchtlinge aus Bangladesch zu erwarten, die vor den Klimaschäden in ihrem Land flüchten. Bei einem Besuch Steinmeiers im Jahr 2015 machte dieser sich ein Bild von der Lage und versprach dem Land damals finanzielle Unterstützung, um eine Flucht nach Europa abzuwenden. Atiq Rahman, Klimaexperte aus Bangladesch, sagte damals, dass er die Industrieländer in der Pflicht sähe auch Klimaflüchtlinge aufzunehmen, da diese durch ihre Wirtschaft Schäden am Klima verursachten.
Im Jahr 2016 erreichten 181.000 Flüchtlinge Italien, 2015 waren es 170.000 Menschen. Rund 300.000 nicht registrierte Rohingya halten sich in Bangladesch auf. Die Route der Flüchtlinge von Bangladesch nach Italien führt von Dhaka über Dubai und die Türkei, hinein in das chaotische Libyen. Ende März 2016 erreichte nur ein Flüchtling aus Bangladesch Italien, in diesem Jahr waren es bis März schon 2.831 Menschen.
Die Passage nach Italien ist die tödlichste Flüchtlingsroute und zu einem Massengrab geworden. Die Menschen ertrinken, oder ersticken in überfüllten Booten. Die Korruption in Libyen hilft den Schmugglern. Berichten zu Folge werden Dokumente von Ausländern am Flughafen konfisziert und nur gegen Zahlungen zurückgegeben. Mit dem Sturz Muammar Gaddafis stürzte auch das Land ins Chaos. Eine Lösung der EU mit der Regierung Tripoli ist bisher nicht möglich.