Berlin – Nach den tödlichen Schüssen auf den Intensivstraftäter Nidal R. befürchten Sicherheitsexperten eine Eskalation zwischen kriminellen Mitgliedern arabischer Großfamilien.
„Wer die Szene halbwegs beobachtet, weiß, dass die tödliche Attacke am Sonntag ein klares Ausrufezeichen war, das bei allen Clans verstanden und garantiert nicht ungesühnt bleiben wird“, sagte Norbert Cioma, Berliner Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der „Berliner Morgenpost“.
„Dass sie ihre Auseinandersetzungen gewalttätig und ohne Skrupel auf Berlins Straßen austragen, ist die Folge dessen, dass sie jahrzehntelang keinen durchsetzungsstarken Rechtsstaat gespürt haben.“
Nidal R. war am Sonntagabend am Rande des Tempelhofer Feldes in Berlin-Neukölln vor den Augen seiner Familie niedergeschossen worden. Die Täter flüchteten.
Der 36-Jährige erlag später im Krankenhaus in Steglitz seinen schweren Verletzungen. Vor der Klinik hatte sich eine aufgebrachte Menschenmenge versammelt. Die Berliner Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Der Leiter der Abteilung Organisierte Kriminalität im Landeskriminalamt, Sebastian Laudan, hatte am Montag im Innenausschuss auf zahlreiche Aktionen gegen kriminelle Mitglieder von arabischstämmigen Clans verwiesen.
Außerdem werde mit Sorge eine „Tendenz zur Bewaffnung“ beobachtet. Vor allem die Rapper-Szene formiere sich neu und wachse verstärkt.
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