Berlin – In Berlin ist Sonntagmittag eine beschädigte Oberleitung auf dem Fernbahngleis Richtung Hauptbahnhof festgestellt worden. Offenbar wurde ein Anschlag auf die Deutsche Bahn verübt. Nach BILD-Informationen wurden ganz in der Nähe Flugblätter und eine ISIS-Flagge gefunden.
Sonntag, gegen 11.50 Uhr, informierte die Deutsche Bahn die Bundespolizei über den Schaden zwischen den S-Bahnhöfen Wuhlheide und Karlshorst. Die Einsatzkräfte der Bundespolizei stellten ein gerissenes Halteseil und ein beschädigtes Versorgungskabel fest.
Der Zugverkehr musste auf dem Gleis gestoppt werden. Laut einem Polizeisprecher waren die Strecken von S-Bahn und Regionalbahn betroffen. Drei Regionalbahnen wurden demnach über umgeleitet. Auch der Fernverkehr konnte offenbar umgeleitet werden.Nach knapp anderthalb Stunden war die Strecke wieder frei.
Beamte der Polizei Berlin übernahmen die weiteren Ermittlungen am Ort. Kriminaltechniker sicherten Spuren und fertigten Fotos vom Ort zum Verdacht des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Darüber hinaus wurden Beweismittel gefunden.
Flugblätter und ISIS-Flagge entdeckt
Wie BILD erfuhr, soll auch ein Wurfanker aufgefunden worden sein. UND: Bundespolizisten sollen im Umkreis von 300 Metern etwa 60 Flugblätter mit arabischen Zeichen und eine ISIS-Flagge entdeckt haben. Die Berliner Polizei wollte sich dazu nicht äußern.
▶︎ Der Fall erinnert an einen Anschlag auf einen ICE in Bayern. Dort gab es am 7. Oktober eine Attacke auf einer ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München. Nach BILD-Informationen wurden auf der Strecke im mittelfränkischen Allersberg ein Stahlseil über die Gleise gespannt und Holzkeile auf die Schienen montiert. Der ICE raste durch, der Lokführer hatte ein verdächtiges Geräusch bemerkt. Zunächst ging man von einem Kurzschluss aus.
Die Ermittler fanden anschließend ein „Drohschreiben in arabischer Schrift“, sowie ein arabisches Graffito an einem Brückenpfeiler. Nach BILD-Informationen wurde in dem Schreiben auch mit weiteren Anschlägen gedroht – allerdings ohne konkrete Ziele zu nennen.
Im aktuellen Fall dauert die Auswertung der Spuren noch an. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin prüft das Vorliegen eines politischen Tatmotivs.