Offenbach – Für 1350 Offenbacher Kinder war Dienstag ein besonderer Tag: Die Schule hatte für sie begonnen. Doch bevor die Erstklässler in den Unterricht konnten, mussten sie zu einer Eingangsuntersuchung.
Denn seit 2007 werden in Hessen alle neuen Grundschüler vor Schulbeginn gemäß des S-ENS-Verfahrens (Screening des Entwicklungsstandes) untersucht.
Wie die „Offenbach-Post“ berichtete, schneidet Offenbach dabei nicht gut ab: Oft liegt die Stadt in vielen Punkten unter dem Hessen-Durchschnitt. Das größte Probleme ist, wie die OP weiter ausführt, nach Angaben des städtischen Gesundheitsamts Übergewicht und mangelnde Deutschkenntnisse bei den Kindern. Und das führt dann zu weiteren Defiziten.
Wie der Gesundheitsdezernent Peter Schneider gegenüber der OP mitteilte, kann ohne Sprache auch Integration nicht gelingen. Und das Übergewicht führ wiederum zu mangelnder Feinmotorik.
2016 waren rund 15 Prozent der Erstklässler übergewichtig, in ganz Hessen waren es nur zehn. Ein erhöhter Anteil übergewichtiger Kinder findet sich unter den Familien mit Migrationshintergrund (16,8 Prozent).
Die Theorie von Peter Schneider, dass unter Übergewicht die Motorik leidet, wird durch die neue Untersuchung bestätigt. So hatte fast jedes 10. Kind Probleme mit der Grobmotorik und sogar 18,6 Prozent mit der Feinmotorik.
Noch höher liegen die Prozentzahlen wohl bei den sprachlichen Defiziten, vor allem von Kindern mit Migrationshintergrund.
Nur ungefähr ein Drittel von ihnen spricht fehlerfrei deutsch. Die Zahlen für 2017 würden jedoch noch nicht vorliegen.