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Aug 12

Pfaffenhofen: Nigerianer protestieren gegen Unterbringung wegen „Mücken“

Für einen Polizeieinsatz am Landratsamt haben am Donnerstagnachmittag mehrere Asylbewerber gesorgt.

Pfaffenhofen (PK) Sieben Asylbewerber aus Nigeria haben am Donnerstagnachmittag mit einer Protestaktion für einen Polizeieinsatz im Landratsamt gesorgt. Wie Landrat Martin Wolf bestätigte, verteilten sich die Männer in verschiedenen Räumen zu einer Art Sitzstreik. „Sie wollten nicht mehr zurück in die zugewiesene Unterkunft in der Patriotstellung im Feilenmoos“, erklärte der Landrat den Hintergrund der Aktion, bei der es zwar zu ausgiebigen Diskussionen, aber keinerlei Gewalttaten kam.

Die Männer waren nach Auskunft von Wolf bisher in einer Einrichtung in Fürstenfeldbruck untergebracht. Am Donnerstag waren sie in die Unterkunft in der ehemaligen Patriotstellung verlegt worden, weil dort laut Landrat freie Kapazitäten gemeldet worden waren. Offenbar seien die Nigerianer dann am Nachmittag mit dem Bus nach Ingolstadt und von dort aus mit der Bahn nach Pfaffenhofen gefahren, um im Landratsamt ihre Unzufriedenheit mit der Unterbringung in dem ehemaligen Bundeswehrstandort zum Ausdruck zu bringen. „Der Sprecher der Männer hat erklärt, dass es ihm und seinen Landsleuten dort gar nicht gefällt, weil es so abgelegen ist und weil es so viele Mücken gibt“, berichtete Wolf. Er ließ die Nigerianer erst einmal mit Mineralwasser versorgen, versprach ihnen Mückenspray und Mückencreme und ließ ihnen anhand ausgedruckter Busfahrpläne zeigen, dass es von der Unterkunft aus immerhin elfmal am Tag Verbindungen in größere Städte gibt. „Als den Männern klar wurde, dass ich der Chef im Haus bin, musste ich mir ganz schön was anhören“, sagte der Landrat. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und den alarmierten Polizeibeamten habe man die Gruppe aber schließlich dazu bewegen können, den Protest zu beenden. Die Männer seien dann gegen 17 Uhr für eine Übernachtung nach München gefahren, dürften aber nach Einschätzung des Landrates demnächst ins Feilenmoos zurückkehren, da nun einmal dort ihre Unterbringung und Versorgung sichergestellt sei.

Quelle: Donaukurier

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