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Jul 16

Rackete fordert eine halbe Million Armutsflüchtlinge aus Libyen aufzunehmen

Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete findet, dass Deutschland auch Klimaflüchtlinge aufnehmen sollte.
© dpa / Till M. Egen

Die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete hat Europa zur Aufnahme von Migranten aufgefordert, die sich in Libyen in der Hand von Schleppern oder in Flüchtlingslagern befinden.

„Die, die in Libyen sind, müssen dort sofort raus in ein sicheres Land“, sagte Rackete der Bild-Zeitung. „Wir hören von einer halben Million Menschen, die in den Händen von Schleppern sind oder in libyschen Flüchtlingslagern, die wir rausholen müssen.“ Ihnen müsse sofort bei einer sicheren Überfahrt nach Europa geholfen werden.

Migranten werden in Libyen ohne gültige Papiere in Internierungslager mit katastrophalen Zuständen gesteckt. Dort mangelt es an Toiletten, Duschen, Essen, Trinken und die Menschen werden nach Berichten von UN und Hilfsorganisationen teilweise misshandelt.

Rackete sagte, Deutschland und andere europäische Staaten hätten „eine historische Verantwortung an den Umständen in Afrika noch aus der Kolonialzeit“. „Die heutigen Machtverhältnisse sind durch Europa bestimmt worden.“ Deshalb gebe es eine historische Verantwortung, Flüchtlinge aufzunehmen, „die wegen der Machtverhältnisse oder auch der Klimasituation nicht mehr in ihren Ländern leben können“.

Auf den Einwand, viele meinten, Europa könne nicht noch mehr Flüchtlinge aufnehmen, entgegnete Rackete: „In der Debatte soll immer unterschieden werden zwischen Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten, aber wir kommen jetzt zu einem Punkt, wo es ,forced migration‘ gibt, also eine durch äußere Umstände wie Klima gezwungene Migration.“ Rackete erläuterte auch, woher Europas Verantwortung für die Klimaflüchtlinge rühre: In einigen Ländern Afrikas werde das Klima und die Nahrungsgrundlage zerstört – verursacht durch die industriereichen Länder Europas.

Quelle: Merkur

 

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